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11.03.2019 , 00:34 Uhr
Warren ist links, hat aber ihre Weltsicht aus einer anderen, mehr an idealen von Fairness und Rechenschaftspflicht im kapitalistischen Kontext orientiert.
Gabbard ist eine sonderbar undurchschaubare Kandidatin, deren scheinbar extrem selbstwidersprüchlichen Aussagen insbesondere zu aussenpolitischen Themen zu *headscratching* führen.
Klobuchar ist nicht links, sondern biedere Mitte. Sie scheint Karrierepolitik zu betreiben und wenig an einzelnen politischen Massnahmen zu hängen. Ausserdem hat sie gerade einen Skandal, weil rausgekommen ist, wie schäbig sie ihre Angestellten behandelt (Bestrafung für Mutterschaftsurlaub, hat den Leuten Chancen auf andere Jobs gezielt vereitelt, hat Leute anscheinend mit Zeug beworfen).
Niemand von denen ist sonderlich beliebt, mit Ausnahme der verdienstvollen Warren. Sanders ist, das darf man nicht vergessen, der Favorit, zumindest wenn man nach Beliebtheit beim Wahlvolk (statt diskursbestimmenden Medien- und Politikfritzen) fragt. Besonders bei Jüngeren ist Sanders beliebt, die interessieren sich wohl im Moment mehr für konkrete Massnahmen als Repräsentation. Auch bei Nicht-Weissen ist Sanders extrem beliebt, obwohl die US-Medien gerne das Gegenteil andeuten - da muss man halt die Wählerbefragungen selber raussuchen.
zum Beitrag23.02.2019 , 19:51 Uhr
"Aber was ist das für ein Feminismus, mit dem man(n) sich stolz im Wahlkampf schmückt, der aber nicht darin mündet, dass eine Frau [...] als Kandidatin für den mächtigsten Posten der Welt unterstützt wird?" Sanders hat, nachdem Clinton in der Vorwahl triumphiert hatte, enormen Aufwand betrieben, seine ehemalige Gegnerin bei dem Kampf um die Präsidentschaft zu unterstützen.
Kein Wunder auch, ist der Satz als Frage formuliert; jede eigentliche Behauptung, von der man vielleicht annehmen könnte, dass sie durch diese rhetorische Frage nahegelegt werden soll, ist haarsträubend.
Übrigens ist Sanders jüdisch, und muss es über sich ergehen lassen, dass sein Judentum auf den Prüfstand gelegt wird; wer will, findet schnell die Karikaturen, die Sanders' Gegner zirkulieren lassen. Dass dafür in der TAZ kein Sensorium besteht, ist schade.
Sehr sauer stösst mir auch auf, wie wegwerfend hier von der "inhaltlichen Unterstützung" von Anliegen gesprochen wird. Geht's noch? So ein Politikverständnis herrscht vor, wenn man die Verschmelzung zur Ununterscheidbarkeit von PR und Politik als Norm erfährt. Sanders hat ernormen Rückhalt unter PoC in den USA, vor allem, weil er einer von wenigen ist, die überhaupt Massnahmen versprechen, die das Leben von PoC signifikant verbessern würde. PoC verstehen das, und verstehen auch, dass das nicht im selben Mass für Sanders' Vorwahlgegner*innen gilt.
Wenn man die Gründe für die Kandidatur verstehen möchte, muss man US-Institutionen wie die Demokratische Partei oder die Geschichte der amerikanischen Linken kennen. Es reicht nicht, über Bernies Geschlecht und Hautfarbe zu sinnieren. Das ist "armchair sociology" der schlimmsten und politisch blauäugigsten Sorte.
zum Beitrag