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16.09.2017 , 09:53 Uhr
Da ich mit auf dem Podium saß, muss ich kurz korrigieren: die Frage, wie man den Ängsten und antimuslimischen Ressentiments unter Juden in Deutschland begegnen könnte kam (leider, hoffentlich aufgrund des Zeitmangels) gar nicht vor. Wenn sie doch vorgekommen wäre, hätte ich sehr gern geantwortet:
genauso, wie man mit Antisemitismus umgeht, also durch persönliche Begegnung und Dialog. Ich bin selber aktiv in einigen Dialoginitiativen wie der globalen Jugendinitiative The Muslim Jewish Conference und dem Berliner Verein Salaam Schalom, die sich als Ziel setzen, sowohl Stereotypen und Vorurteile auf beiden Seiten abzubauen als auch gegen Diskriminierung und Ausgrenzung aller marginalisierter Gruppen gemeinsam zu kämpfen
aus dem Verständnis heraus, dass die Ursachen und die Konsequenzen von Hass auf ganze Gruppen von Menschen häufig die gleichen sind.
Aus meiner Erfahrung mit solchen Initiativen und mit der Arbeit mit Geflüchteten und Migrant*innen, kann ich sagen: Wenn Menschen auf Menschen treffen statt Menschen als Zahlen zu betrachten, fallen alte Denkmuster und Ängste sehr schnell weg.
Dazu ist aber auch das Verständnis nötig, meiner Meinung nach, dass der Nahostkonflikt weder allen Juden (bzw. Muslimen) der Welt gehört noch sie alle betrifft. Damit verbunden ist der "Fernnationalismus", der so verbreitet ist unter Jüdinnen und auch Muslima in der Diaspora und der gute Nährboden ist für Islamophobie und Antisemitismus.
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