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04.12.2016 , 21:21 Uhr
@Yannik Weiss. Es ist natürlich sehr bedauerlich, wenn (autistische oder nicht autistische Menschen), die körperliche Nähe ablehnen oder sogar als etwas Schmerzhaftes empfinden, hierzu gedrängt werden. Das bedeutet aber nicht, dass alle autistischen Menschen hier ähnlich empfinden. Ich sehe auch nicht, weshalb es Missbrauch sein soll, wenn man seinem Kind, dass sehr große Freude daran zeigt, z.B. gekitzelt zu werden und sogar nach mehr davon verlangt, diese körperliche Zuwendung schenkt und damit gleichzeitig eine Brücke zwischen Autisten und Nicht-Autisten baut. Mit pauschalen Urteilen und Vorurteilen wird man diesem komplexen Thema nicht gerecht.
zum Beitrag04.12.2016 , 21:09 Uhr
Zum Zitat aus forum rehakids- Völlig unklar bleibt, was hiermit gemeint sein soll. Es bleibt festzustellen, dass das Zitat aus anonymen Internetforen fragwürdig bis unseriös erscheint; es wäre im Sinne eines seriösen Berichts zweifellos unerlässlich, mit Betroffenen, die man zitiert, persönlich zu sprechen und im übrigen auch diejenigen zu Wort kommen zu lassen, die eine andere Meinung vertreten.
Zur These / Frage, ob das Ziel, einen Menschen einer selbst definierten Norm zu unterwerfen, statt ihn in all seinen individuellen Bedürfnissen zu fördern, ein wünschenswertes Ziel auf dem Weg zur Inklusion ist.
Die Normen, an denen sich ein menschliches Miteinander orientiert, sind nicht „selbst definiert“- dies wäre schon ein Widerspruch in sich. „Selbst definiert“ sind auch nicht die Ziele, die mit der Förderung nach ABA verfolgt werden. Es handelt sich um grundlegende Fähigkeiten, die ein Miteinander oftmals erst ermöglichen, mindestens aber erleichtern. Ziel ist dabei auch die Vermeidung frühzeitiger Heimunterbringung der Betroffenen inklusive medikamentöser Ruhigstellung und freiheitsentziehende Maßnahmen.
Es bleibt im übrigen auch unklar, was die Autorin damit meint, wenn sie schreibt, dass individuelle Bedürfnisse „gefördert“ werden sollten.
Wenn sie damit meint, dass individuellen Bedürfnissen Rechnung getragen werden sollte, so ist das eines der Ziele von ABA. Mit ABA können die Betroffenen lernen, diese Bedürfnisse mitzuteilen, damit diese auch von der Umwelt verstanden werden.
zum Beitrag04.12.2016 , 21:07 Uhr
Zur These,die Geschwindigkeit der Entwicklung sei vorgegeben. Das ist falsch. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo, das Förderprogramm wird hoch individuell konzipiert und ständig an die aktuelle Entwicklung angepasst. So etwas nennt sich auch supervision.
Zur These, eine erfolgreiche Therapie umfasse mindestens 40 Wochenstunden- Unsere Erfahrung zeigt, dass bereits wenige Stunden pro Woche zu enormen positiven Entwicklungsschritten führte. Im gesamten Förderprogramm wird nie eine Anforderung an die Co- Therapeuten oder Eltern gestellt, eine bestimmte Mindeststundenzahl zu erfüllen.
Zur These: Typische Merkmale für Autismus wie Wippen mit dem Körper(…), werden unterbunden.
Stereotypien wie die Genannten werden nicht unterbunden, solange sie niemanden beeinträchtigen und der Betroffene sich dadurch nicht selbst verletzt.
Zur These: ABA als klassische Konditionierung. Konditionierung an sich ist nichts Negatives- unsere Gesellschaft ist auf den Prinzipien der Konditionierung aufgebaut- Beispiel: Der wohl überwiegende Teil der arbeitenden Bevölkerung würde nicht arbeiten gehen, wenn er keinen Lohn/ Gehalt dafür beziehen würde.
These: Umerziehung in Nicht-Autisten
ABA hat nicht das Ziel, autistische Menschen in augenscheinliche nichtautistische Menschen umzuerziehen. Es geht darum, autistische Menschen in die Lage zu versetzen, in dieser Welt ihre Wünsche und Bedürfnisse mitzuteilen und ihnen durch möglichst weitgehende Selbständigkeit die Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen
zum Beitrag04.12.2016 , 00:57 Uhr
Zur reißerischen Bezugnahme der Autorin auf Loovas: Wikipedia zu Ole Ivar Loovas- dort kann man nachlesen, dass diese Methoden in den späten 50er Jahren angewendet wurden, und zwar bei hoch autoaggressiven Kindern, die aufgrund ihrer Autoaggressionen eine reduzierte Lebenserwartung wegen Sekundär- Infektionen hatten. Anstatt sich mit der heutigen Methodik fundiert auseinanderzusetzen, beruft sich die Autorin lieber auf den Stand der Forschung vor fast 60 Jahren. Das ist ein Armutszeugnis für die Journalistin.
Zur These, Gründe für das Verhalten der autistischen Kinder würden nicht hinterfragt: Konzept von modernem ABA ist es gerade, die Gründe für das gezeigte Verhalten zu hinterfragen und entsprechend darauf zu reagieren.
Zur These, im Rahmen der ABA-Therapie werde das Verhalten in von Therapeut*in und Eltern festgelegtes erwünschtes und unerwünschtes Verhalten eingeteilt-
Ob das Verhalten erwünscht oder unerwünscht ist, richtet sich nach dem vermeintlich willkürlichen Wunsch der Eltern/ Therapeuten, sondern nach den gesellschaftlichen Mindestanforderungen, die die Integration eines schwerst behinderten Menschen einfordert. Beispiel: Ist sich auf den Boden werfen und den Kopf gegen den Asphalt schlagen in unserer Gesellschaft ein adäquates Mittel, um seinen Willen durchzusetzen? Oder wäre Sprache/ anderweitige unterstützte Kommunikation ein erwünschtes Verhalten, um an das gewünschte Ziel zu gelangen? Ist Nahrungsaufnahme mit Löffel und / oder Messer und Gabel ein erwünschtes Verhalten oder nur ein willkürlicher Zwang der ABA- Therapeuten? Ist es nicht leichter, einen heranwachsenden oder erwachsenen Menschen zu begleiten/ pflegen, der sich nicht ständig einkotet, sondern eine Toilette benutzt?
zum Beitrag