DER RECHTE RANDWIESO DIE AFD BEI IHREN GÄSTELISTEN NICHT WÄHLERISCH IST : Rechtsextreme willkommen
Rund 35 Gäste wollten am vergangenen Freitag im Northeimer Kloster St. Blasien mit der AfD über das Thema „Der Gender-Plan: Wird die Grundschule auf den Kopf gestellt?“ diskutieren. Geladen hatten der niedersächsische AfD-Vorsitzende Armin Paul Hampel und der Landesvorsitzende der Jungen Alternative, Sören Hauptstein. Dass der Einladung auch Rechtsextreme folgten, störte die AfD nicht. Northeims AfD-Vorsitzender Maik Schmitz soll etwa die Führungsfiguren der rechtsgesinnten AG Rhumetal, Fabian Zufall und Roland Rusteberg, per Handschlag begrüßt haben.
Glaubt man dem „Bündnis gegen rechts“, sollen die Veranstalter mehrfach auf die politisch fragwürdigen Aktivitäten von Zufall und Rusteberg hingewiesen worden sein. Rusteberg etwa meldete 2013 den sogenannten Trauermarsch von Neonazis in Bad Nenndorf an. Zufall gilt als Anführer der rechten Jugendszene in Northeim.
Seit zwei Jahren fällt die AfD in der Region Südniedersachsen wegen ihrer Kontakte in die rechte Szene auf – zuletzt am 12. Mai, als die AfD in einem Göttinger Hotel über „Inklusion: eingelöstes Menschenrecht oder Irrweg der Bildungspolitik?“ diskutieren wollte. Grüne Jugend und Jusos warnten, die AfD sei keine normale Partei und selbst AfD-Mitglieder sprächen davon, dass in ihrer Partei „völkisches Gedankengut“ verbreitet sei. Der Hotelbetreiber kündigte den Vertrag mit der AfD.
Hampel nannte die Kritik der grünen Jugend und der Jusos an der AfD „politische Hetze“ und „Methoden des Nazi-Pöbels“. Sie hätten „offenbar für ihre Ideologie keine überzeugenden Argumente und setzen auf Einschüchterung statt auf kritische Auseinandersetzung“. Diese Vorwürfe nennt Imke Byl von der grünen Jugend überzogen. Die Veranstaltung in Northeim habe sie vielmehr bestätigt: „Wie die AfD mit den rechtsextremen Gästen umging, offenbart vieles.“
Hinweis: ANDREAS SPEIT arbeitet als freier Journalist und Autor über die rechte Szene nicht nur in Norddeutschland