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Archiv-Artikel

Was tun in Hamburg?

Von MATT

■ Mo, 25. 5., 19.30 Uhr, Planetarium

Handtuch-Tag

Ein Handtuch, kann man in Douglas Adams’ Sci-Fi-Satire „Per Anhalter durch die Galaxis“ lesen, sei das Nützlichste, was der interstellare Anhalter besitzt. Man könne sich auf den Marmorsandstränden von Santraginus V darauflegen, es als Segel an einem Minifloß verwenden – und nass sei es eine ausgezeichnete Nahkampfwaffe. Vor allem aber habe es einen psychologischen Wert: Wer sich durch das Universum kämpfe und immer noch wisse, wo sein Handtuch ist – auf den sei Verlass. Seit 2001 wird Douglas Adams deshalb am 25. Mai mit dem „Towel Day“ gedacht. Im Planetarium lesen nun die Schauspieler Tommaso Cacciapuoti und Regina Stötzel aus dem, nun, Kultroman.

■ Fr, 29. 5. und Sa, 30. 5., je 20 Uhr, Polittbüro

Professionelle Dilettantinnen

Wenn es etwas gibt, was die „nächstfolgenden Königinnen“ nicht mögen, dann sind es unsägliche Vorsicht, tatenloses Vertrauen, zögerliche Reflexion und stummer Stillstand. „Es gibt Lieder, die geschmettert werden müssen“, sind die „Les Reines Prochaines“ überzeugt. Seit 28 Jahren verwandelt die entschlossen feministische Künstlerinnengruppe mit beständig wechselndem Personal ihr politisch, sozial und biografisch verursachtes Unbehagen über den alltäglichen Wahn-, Un- und Eigensinn mit „professionellem Dilettantismus“ in Performances, Konzertprogramme, Hörspiele, Videoclips, Tonträger und Interventionen. Festlegen lassen sie sich dabei auch musikalisch nicht, allenfalls auf ein gemeinsames Thema einigen die vier sich.

 Genau darum geht es im aktuellen Programm „Fremde Torten im falschen Paradies“, das jetzt im Polittbüro seine Weltpremiere feiert: Wie sich einigen auf etwas, wie zusammenleben – ob privat oder im Künstlerinnenkollektiv.

■ Fr, 29. 5., 20 Uhr, Kampnagel

Ganz anders

Gar nicht so einfach zu verstehen, wo man herkommt und hingehört. Und gar nicht so einfach, an solch identitären Bezügen herumzurütteln, wenn jemand erst mal von deren Natürlichkeit überzeugt ist. Ratlos jedenfalls reagiert der Bär im Kinderbuch „Gans der Bär“ der Hamburger Autorin und Illustratorin Katja Gehrmann, als das gerade geschlüpfte Gänslein plötzlich „Mama“ zu ihm sagt. „Wir sind völlig verschieden“, erklärt er entschlossen. „Ich bin groß und stark, habe ein braunes Fell und fange gerne Lachse … und du bist – anders!“ Aber wie soll er dem kleinen Küken klarmachen, dass es ganz anders ist, wenn es doch schwimmt, klettert und läuft wie ein Bär – und vollkommen davon überzeugt ist, einer zu sein?

 Auf der Grundlage des Bilderbuchs haben Mitglieder des inklusiven Ensembles Meine Damen und Herren und Darsteller des transnationalen Kunstprojekts Hajusom ein Märchen gebastelt, das mittels erdachter und wahrer Geschichten Fragen nach Identität, Heimat und Familie verhandelt, bis die Identitätsklischees munter durcheinanderwirbeln.  MATT