: SHORTCUTS
■ Welt am Draht D 1973 R: Rainer Werner Fassbinder, D: Klaus Löwitsch, Barbara Valentin
Seine Gang war lückenlos zur Stelle, als Fassbinder 1973 für die ARD Daniel Galouyes Science-Fiction-Erzählung „Simulacron 3“ verfilmte, die wiederum dem Jahrzehnte jüngeren „Matrix“-Stoff nicht unverwandt ist: Fred Stiller arbeitet in einem Institut für Kybernetik an einem Computer, der eine komplette Welt zu simulieren fähig ist. Als der Leiter des Projekts unter ungeklärten Umständen stirbt, ermittelt Stiller auf eigene Faust in der künstlichen Welt.
Do + So, 19 Uhr, Metropolis, Hamburg
■ Lampedusa auf St. Pauli Monument D 2013/15 R: Rasmus Gerlach
80 Westafrikaner, über die italienische Insel Lampedusa nach Europa geflüchtet, stehen im Juni 2013 plötzlich vor der Tür der Hamburger St.-Pauli-Kirche. Daraus entwickelte sich praktizierte Mitmenschlichkeit, die zu Konflikten führte und schließlich eskalierte. Vom ersten Tag an hat Dokumentarfilmer Gerlach das Projekt mit seiner Kamera begleitet.
Mo, 19 Uhr, 3001, Hamburg
■ Quadrophenia GB 1978 R: Franc Roddam, D: Phil Daniels, Sting
Im Strandbad Brighton liefern sich die Mods in ihren italienischen Designer-Anzügen wilde Schlägereien mit den örtlichen Rockern. Der Mod Jimmy (Phil Daniels) begegnet nach Jahren einem alten Freund, der frisch aus dem Knast kommt – und jetzt Rocker ist. Den Plot nannten Kritiker nebensächlich, dafür bietet der Film ein anerkannt brauchbares Bild rivalisierender Subkulturen. Und nicht zuletzt die Musik von „The Who“ hat „Quadrophenia“ werden lassen, was man einen Kultfilm nennt.
Do, 22.30 Uhr; So, 18.30 Uhr, B-Movie, Hamburg
■ Die Wirklichkeit kommt D 2014 R: Niels Bolbrinker
Die kurzweilige Dokumentation erzählt von Paranoikern, deren Vorstellungen sie in Beziehung setzt zu den tatsächlichen Möglichkeiten der Überwachung oder auch dem Stand der Neurowissenschaften. Bolbrinker versucht zu zeigen, dass die Wahnsysteme derjenigen, die sich im Internet zu Gruppen wie „Mind Control Victims“ zusammenschließen, nicht arg weit von der Wirklichkeit entfernt sind.
Sa, 20.30 Uhr, Kino im Sprengel, Hannover
■ Sogobi USA 2002 R: James Benning
„Sogobi“ ist Teil einer Trilogie Bennings über kalifornische Landschaften. In 35 festen Einstellungen von gleichmäßiger Länge begibt er sich in Naturreservate und registriert dort Bilder von Salzmulden, Felsen, Wald. Unmittelbare Eindrücke, intensiv und konzentriert – für die einen meditatives Erlebnis, für die anderen Kino, das zu sich selbst kommt.
So + Di, 18 Uhr; Mo, 20.30 Uhr, City 46, Bremen