Unkraut vergeht doch

Blaumachen ist vorbei

Für den Bauern ist sie schlicht Unkraut – für die Biologen ein wichtiges Indiz für die Artenvielfalt unter den Ackerwiesenkräutern. Die Kornblume (Centaurea Cyanus) färbte früher die Getreideäcker Deutschlands mit einem blauen Schleier ein. Nicht umsonst heißt die traditionelle Farbe „kornblumenblau“. Heute steht sie noch im Feld, aber ihr Bestand ist in manchen Gegenden rapide geschwunden. Die Gifte der industriellen Landwirtschaft, die Überdüngung, die Kalkung oder das Brachfallen der Äcker mit unterschiedlichen Nutzungen setzen ihr zu, mehr noch ihren Artgenossen. Die Pflanze selbst, die gut an sandigen, lehmigen Boden angepasst ist und mit dem Getreideanbau im Mittelalter nach Deutschland einwanderte, ist noch nicht gefährdet. Aber sie ist ein Beispiel dafür, was anderen „Ackerwildkräutern“ in den leer geräumten Agrarflächen blüht.