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Archiv-Artikel

Pep oder Klopp?

Trainer Zwei Männer, zwei Führungsstile. Der eine gibt sich unnahbar. Der andere macht auf Kumpel

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Die Streitfrage wird vorab online gestellt.

Immer dienstags. Wir wählen eine interessante Antwort aus und drucken sie dann in der taz.am wochenende: www.taz.de/streit oder www.facebook.com/taz.kommune

Redaktion: Katharina Brenner, Elisa Britzelmeier, Tobias Hausdorf, Stefan Simon, Polona Balantic

Fotos: pixathlon (groß), Daniel K. Gebhart, Jörg Carstensen/dpa, Tobias Koch, privat

Daniel Timmenberg

In München ist es egal, wer gerade Trainer ist – wer einen wie Götze auf der Bank lässt, kann auch einen Hanswurst da hinstellen.

Daniel Timmenberg, 34, ist taz-Leser und hat die Streitfrage per E-Mail beantwortet

Dirk Stermann

Fußball ist Chaosprinzip. Guardiola will die Bestie Zufall bändigen, Klopp will sie füttern. Guardiola ist eher Merkel und Klopp eher Tsipras. Für die Schachmannschaft des MSV würde ich Guardiola bevorzugen, aber für die Fußballabteilung Klopp. Da kommt Stimmung in die Bretterabbruchbude.

Dirk Stermann, 49, ist Radiomoderator, Talkmaster, Kabarettist und Fan des MSV Duisburg

Dorothee Bär

Stilistisch betrachtet: Wir brauchen mehr Pep! Es ist aber auch so, dass man manchmal allein entscheiden und manchmal ein Teamplayer sein muss – also Pop! Den richtigen Verein trainiert allerdings nur einer. Und der heißt nicht Klopp.

Dorothee Bär, 37, ist Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur. Sie trug im Bundestag Bayern-Trikot unterm Blazer

Chris Dercon

Pep ist zu glatt, Jürgen eine Drama-Queen. Pep hat Müller-Wohlfarth nicht korrekt behandelt und Jürgen wurde im Streit mit der Presse zum Egotripper. Ich mochte Raymond von den Red Devils lieber.

Chris Dercon, 56, belgischer Kurator und Direktor der Tate Gallery of Modern Art in London. 2017 wird er Leiter der Volksbühne Berlin

Birgit Schönau

Ich wähle Mourinho. Weil der wenigstens nicht so tut, als wenn der Fußball im Spätkapitalismus eine moralische Anstalt wäre wie das Theater in der Schiller-Zeit. Und für 16 Millionen Euro Gage fröhlich den Schurken gibt.

Birgit Schönau, 49, ist Sport- und Italienreporterin für Zeit und Süddeutsche Zeitung und bloggt: www.fussballoper.com

Werner Katzengruber

Es gibt keinen idealen Führungsstil und keine idealen Trainer. Zu einer Aktiengesellschaft passt der diplomatische und strategische Guardiola sehr gut. Er kennt das Spiel mit der Macht. Klopp hat das Herz auf der Zunge. Seine Grimassen und Wutausbrüche passen nicht zu einem Champagner-Club.

Werner Katzengruber, 51, ist österreichischer Sachbuchautor, Kommunikationsberater, Verhaltenstrainer und Coach der KHD Group Starnberg