Linke Mitte, rechter Norden

WAHL Das vorläufige amtliche Endergebnis der Wahl zeigt eine deutliche Schere zwischen den Ortsteilen

SPD und Grüne haben laut vorläufigem amtlichem Endergebnis eine Mehrheit von 44 zu 39 Sitzen in der Bürgerschaft. Während nun die Wahl der Beiräte ausgezählt wird, bestätigt das Ergebnis die Spaltung der Stadt.

Die Wahlbeteiligung liegt nun offiziell bei 50,1 Prozent und sank in Bremerhaven auf 40,5 Prozent. Eine deutliche Korrelation lässt sich dabei zwischen der Wahlbeteiligung und dem Anteil der Hartz-VI-EmpfängerInnen ausmachen: Am meisten BürgerInnen gingen im Blockland zur Wahl (76,8 Prozent), gefolgt von Borgfeld (73,1) und Schwachhausen (72,2). In diesen Ortsteilen ist der Anteil der Hartz-VI-EmpfängerInnen unterdurchschnittlich niedrig und liegt bei unter 5 %.

In den drei Bremer Ortsteilen mit der niedrigsten Wahlbeteiligung, in Neue-Vahr-Nord, Ohlenhof und Tenever, leben dagegen etwa ein Drittel der Menschen von Hartz IV – in Tenever sogar über 37,3 Prozent. Dort lag die Wahlbeteiligung bei 31,8 Prozent – der niedrigste Wert in in Bremen-Stadt, nur unterschritten von den Bremerhavener Ortsteilen Göthestraße (29,3) und Leherheide-West, wo mit 24,4 Prozent nicht mal jeder Vierte wählte.

Gespalten ist die Stadt auch politisch: Linke und Grüne holten wie immer überdurchschnittlich viele Stimmen in Innenstadt-Nähe: Ihr stärkstes Ergebnis hat Die Linke mit 22,2 Prozent im Steintor und wird dort zweitstärkste Kraft hinter den Grünen (34,5). Die Bürger in Wut hingegen erreichten in Bremen-Nord zweistellige Ergebnisse: in Lüssum (11,1), Rönnebeck (11,2), Farge (16,5) und Rekum (16,9). Die AfD liegt hier leicht über ihrem Durchschnitt von 5,5 Prozent, hat aber auch in den Ortsteilen In den Hufen, Mittelshuchting, Arsten oder der Überseestadt viele WählerInnen.  JPB

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