1.000 Braunschweiger gegen Pegida

DEMONSTRATION Lutz Bachmann von der islamkritischen Bewegung lockt rund 130 Anhänger an. Bündnis gegen Rechts sieht Ende von Pegida in Braunschweig

Rund 1.000 Menschen haben nach Angaben der Polizei gestern in Braunschweig gegen einen Auftritt von „Pegida“-Gründer Lutz Bachmann demonstriert. Viele von ihnen versuchten, mit Tröten, Trommeln und Trillerpfeifen die Veranstaltung zu stören, teilte ein Polizeisprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit. Die Lage blieb jedoch bis zum Ende friedlich. Das Braunschweiger „Bündnis gegen Rechts“, das zu dem Protest aufgerufen hatte, sprach sogar von rund 1.800 Demonstranten.

Bei der zeitgleichen Demonstration der islamfeindlichen „Pegida“-Bewegung – „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ – versammelten sich nach Auskunft der Polizei rund 130 Teilnehmer. Dabei sprach neben Bachmann unter anderem die ehemalige Hamburger AfD-Politikerin Tatjana Festerling.

Die meisten Teilnehmer dieser Kundgebung seien von außerhalb Braunschweigs angereist, sagte der Polizeisprecher. Die Beamten hätten beide Gruppen durch eine Pufferzone strikt voneinander getrennt. „Aus Sicherheitsgründen“ hatte die Polizei Ende der Vorwoche verfügt, dass die Gegendemonstration des „Bündnisses gegen Rechts“ nicht in Sicht- und Hörweite der Bragida-Demo stattfinden dürfte. Diese wiederum habe auf einen Teil ihrer geplanten Route verzichtet, teilte die Polizei gestern mit.

Der Sprecher des „Bündnisses gegen Rechts“, David Janzen, zeigte sich zufrieden mit der Aktion. „Der Tag hat gezeigt, dass Pegida oder ‚Bragida‘ in Braunschweig praktisch überhaupt nicht mehr existiert“, sagte er dem epd. Bachmann habe nicht mehr Menschen angelockt als sonst.

Der harte Kern seiner Anhänger bestehe aus vermummten Hooligans und Rechtsextremisten. „Von einer Bürgerbewegung kann man nicht mehr sprechen, das ist das Ende von Bragida“, prognostiziert Janzen.

Die Anhänger des Bündnisses hatten nach Darstellung Janzens versucht, die Route der Islamgegner zu blockieren. Zum Braunschweiger „Bündnis gegen Rechts“ gehören Gewerkschaften, Parteien und Religionsgemeinschaften.  (epd)