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Archiv-Artikel

Neue Wohnungsbaupolitik gefordert

Alte, Singles, Arme, junge Familien: Grüne und SPD wollen wissen, wie für diese Gruppen gebaut werden kann

Von eib

Ein gesamtstädtisches Wohnungsbaukonzept fordern die Fraktionen von SPD und Grünen. Der Senat soll dazu aufgefordert werden, bis Ende 2008 aufzulisten, mit welcher Wohnungsbaupolitik NeubremerInnen gewonnen werden und EinwohnerInnen gehalten werden können. Insbesondere die Bedürfnisse „neuer Nachfragegruppen“ sollen dabei besonders beachtet werden. Gemeint sind Familien, Singles, Studierende, Ältere, MigrantInnen. Mit der gezielten Modernisierung und Anpassung von Wohnraum solle Lebensqualität in den Wohnquartieren gesichert und einer sozialen Entmischung entgegen gewirkt werden, formulieren es die PolitikerInnen.

Notwendig sei eine Bestandsaufnahme, weil der letzte Wohnungsbaubericht beinahe zehn Jahre alt sei, sagte am Freitag die Grüne Baupolitikerin Karin Krusche. „Man ging damals noch von einem großen Bevölkerungszuwachs aus“, so Krusche. Außerdem müsse man stärker als bisher berücksichtigen, dass es die klassische Häuslebauerfamilie immer weniger gibt und stattdessen viel mehr Menschen alleine leben. Deren Ansprüche seien noch nicht erfasst, beispielsweise wie groß das Bedürfnis nach einer Kombination von Wohnen und Arbeiten sei.

Bereits jetzt sei allerdings klar, dass es zu wenig preiswerten Wohnraum für Alleinlebende gebe, räumte Krusche ein. „Da muss bald etwas passieren.“ Damit diese nicht an die Stadtgrenzen gedrängt werden, sondern auch innerstädtisch wohnen können, appellierte Krusche an Hausbesitzer in den gewachsenen Stadtteilen wie Schwachhausen, Neustadt und Viertel. In vielen der Altbremer Häuser würden mittlerweile nach Auszug der Kinder Räume zur Verfügung stehen. „Einfach aus einer gesellschaftspolitischen Verantwortung heraus könnte man sich doch überlegen, ob man untervermietet“, so Krusche. „Leider ist das ein wenig aus der Mode gekommen.“

Geklärt werden müsse außerdem, wie Migranten und Migrantinnen wohnen wollen und wo in Bremen noch Flächen brach liegen, die sich für eine Wohnbebauung eigneten. eib