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Archiv-Artikel

Pro Bahn stört sich an Preisanstieg

Nach Mehdorn-Äußerungen: Fahrgastverband erwartet steigende Preise auch dort, wo Bahn-Konkurrenten fahren

Nachdem Bahnchef Hartmut Mehdorn Fahrpreiserhöhungen im Munde geführt hat, befürchtet der Fahrgastverband Pro Bahn negative Auswirkungen in Niedersachsen. Höhere Fahrpreise bei der Deutschen Bahn bedeuteten höhere Preise auch bei unbeteiligten Privatbahnen, sagte Niedersachsens Verbandsvorsitzender Björn Gryschka am Dienstag in Hildesheim.

Insbesondere in dem Flächenland seien „unabhängige Eisenbahnunternehmen wie metronom oder Nordwestbahn vertraglich gezwungen, Preiserhöhungen des DB-Konzerns mitzumachen“, so Gryschka. Diese Unternehmen erbrächten in Niedersachsen rund 50 Prozent des Nahverkehrs. Der Fahrgast habe aber unabhängig vom Unternehmen die von der DB festgesetzten und vom Bundesverkehrsministerium zu genehmigenden Fahrpreise zu zahlen.

„Wir fordern für die Bildung von Nahverkehrsfahrpreisen eine unabhängige bundesweite Einrichtung, die transparent in Abstimmung mit allen beteiligten Unternehmen die Fahrpreise festsetzt und auch die Einnahmenaufteilung zwischen den Eisenbahnunternehmen übernimmt“, erklärte Gryschka. In beiden Bereichen habe die DB eine Monopolstellung, die den Wettbewerb behindere. Es sei zu fragen, warum das Unternehmen Mehrkosten nicht aus den seit Jahren ausgewiesenen Gewinnen bezahle. „Fahrgäste“, sagte Gryschka, „sind nicht die Melkkühe eines potenziellen Börsenkonzerns.“ DPA

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