Dutzende Tote im Irak

Mehr als 80 Menschen bei Kämpfen und Anschlägen während des schiitischen Aschura-Festes getötet

KERBELA rtr ■ Bei Straßenschlachten und Anschlägen während des schiitischen Aschura-Festes im Irak sind am Wochenende etwa 80 Menschen ums Leben gekommen. Zwar verliefen die Feiern mit 2,5 Millionen Pilgern in der Stadt Kerbela weitgehend friedlich. Anhänger des schiitischen Kultes „Soldaten des Himmels“ lieferten sich jedoch in den ebenfalls im Süden des Iraks gelegenen Städten Basra und Nassirja Schießereien mit Sicherheitskräften.

Bei den Zusammenstößen am Freitag wurden mehr als 100 Menschen verletzt. Bereits im vergangenen Jahr war es zu Kämpfen mit Anhängern des Kultes zum Aschura-Fest gekommen. Bei einem Raketenangriff starben am Samstag sieben Pilger auf dem Rückweg von einer Aschura-Feier in Tal Afar nordwestlich von Bagdad. In Balad, 80 Kilometer nördlich von Bagdad ,wurden mit Granaten fünf Schiiten während des Aschura-Rituals getötet. In der nordirakischen Stadt Kirkuk kamen zwei Gläubige ums Leben, als eine Bombe in einem Mülleimer explodierte. Zudem erklärten die pakistanischen Behörden, sie hätten am Freitag fünf Sunniten festgenommen, die einen Selbstmord- und Giftanschlag auf Pilger geplant haben sollen.

In Kerbela waren etwa 25.000 Soldaten und Polizisten im Einsatz. Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen erinnerten Gläubige an den Tod des Imams Hussein – eines Enkels des Propheten Mohammed – im Jahr 680. Ministerpräsident Nuri al-Maliki lobte die Zusammenarbeit zwischen Sicherheitskräften und Pilgern.