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Archiv-Artikel

berliner szenen Schluss mit Palmöl

Kleiner Orang-Utan Dodo

Hört endlich auf, Margarine auf die Brötchen zu schmieren und eure Autos mit Palmöl-Diesel zu betanken, damit Dodo leben kann! Der kleine Orang-Utan Dodo wohnt in Borneo, und weil auf dem Regenwaldboden gefährliche Tiger herumstrolchen, sagt seine Mama ihm jeden Tag: „Lockt der Boden auch zum Toben, kleine Affen bleiben oben.“ Wenn aber weiterhin so viele Bäume abgeholzt werden, um Palmölplantagen zu pflanzen, muss Dodo vermutlich demnächst doch in eine ungesunde Parterre-Zweck-WG mit den anderen Waisentieren ziehen. Bis er ganz hinausgeschmissen wird.

Dies ungefähr sollte der Dokumentarkurzfilm „Es gibt mich wirklich“ vermitteln, der am Dienstag vor einer Sondervorführung des Affentrickfilms „Kleiner Dodo“ lief und in dem die Borneo Orangutan Survival Foundation (BOS) ihre Ziele erklärt. Weil Orang-Utans nämlich normalerweise ein paar Jahre lang am Rücken ihrer Mutter klammern, sind verwaiste Orang-Utan-Babys schwer traumatisiert und brauchen eine Menge nicht tierscheuer Menschen, die ihnen affentypische Grimassen vormachen und sie entlausen, bis ihre Augen wieder glänzen. Außer in Borneo gibt es auch ein paar glückliche Äffchen im „Pongoland“ des Leipziger Zoos, einer Art Wildreservat, durch das die BesucherInnen hindurchschlendern und die TierpflegerInnen dabei beobachten können, wie sie scheinbar unmotiviert auf dem Rasen herumklopfen oder in die Gegend starren – Jungaffen lernen am besten durch Nachahmen. Trotzdem wäre es schöner, Primaten in den Dächern des Regenwaldes herumturnen zu sehen als in der grauen Stadt. Also weg mit der leckeren palmölhaltigen Schokolade, her mit dem Palmin. Denn das ist Kokosfett. JENNI ZYLKA