: Land erwägt neue Talsperre
Das Land Niedersachsen lässt den Bedarf für eine weitere Talsperre im Harz prüfen. Der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) habe den Auftrag erhalten, das Hochwasserschutzkonzept für das Innerste- und Leinegebiet zu überarbeiten, sagte eine Sprecherin des Umweltministerium am Montag. Entlang des Flusses Innerste hatte es zuletzt vor allem im Kreis Hildesheim starke Überschwemmungen gegeben.
Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) hatte nach Medienberichten vom Wochenende erklärt, es sei erforderlich, sich Gedanken darüber zu machen, „ob die bestehenden Rückhaltevorrichtungen in der Region ausreichen“. Vor allem der Innerste-Stausee im Landkreis Goslar sei ein „Schwachpunkt“, wie sich gezeigt habe. Dort seien zweifelsfrei zusätzliche Maßnahmen erforderlich. Dies könnte auch eine weitere Talsperre sein, die entweder vor oder hinter dem bestehenden Stausee liege.
Die Harzwasserwerke, die die sechs Stauseen im Westharz betreiben und diese auch zur Trinkwassergewinnung nutzen, lehnen eine neue Talsperre nicht grundsätzlich ab. „Wenn die Studie des NLWKN ergeben sollte, dass für den Hochwasserschutz ein weiterer Stausee erforderlich ist, werden wir uns nicht sperren“, sagte Sprecher Henry Bodnar. Der Bau einer neuen Talsperre wäre ein langwieriges Projekt, das mehrere Jahre dauern würde. DPA