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Archiv-Artikel

Häfen können nicht mithalten

Die Containerhäfen in Nordeuropa können laut einer Studie der HypoVereinsbank (HVB) mit dem Wachstum der Warenströme nicht mehr lange Schritt halten. Im Extremfall seien die Häfen Rotterdam, Hamburg, Antwerpen und Bremerhaven bis zum Jahr 2015 voll, heißt es in der am Donnerstag vorgelegten Studie. „Der in Wilhelmshaven geplante Jade-Weser-Port ist da als Ausweichhafen nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, sagte Ingmar Loges, Leiter des HVB-Bereichs Global Shipping. Die HVB gehört mit mehr als 1.000 finanzierten Schiffen und einem Volumen von gut sieben Milliarden Euro zu den weltweit führenden Schiffsfinanzierern.

Nach den Berechnungen der Bank und des Beratungsunternehmens Bonum wächst der Containerverkehr in den kommenden Jahren nicht um 9,2 Prozent, wie es bisher vorhergesagt wurde, sondern um 11 Prozent jährlich. Damit steige der Umschlag in den Häfen der so genannten Nordrange von gegenwärtig 34 bis 2015 auf 77 Millionen Standardcontainer (TEU). Der Unterschied zu den bisherigen Prognosen beträgt rund neun Millionen TEU, das ist fast die Größenordnung des aktuellen Güterumschlags im gesamten Hamburger Hafen. „Die Häfen müssen ihre Kapazitätsplanungen dringend nach oben korrigieren“, forderte Loges. Als Ursache für das noch stärkere Wachstum hat die HVB – neben steigenden Importen aus Asien – den Trend zu supergroßen Containerschiffen ausgemacht. DPA