galerienspiegel :
Wandsbektransformance – Die Gegenwart des Kolonialen: Eine kritischere Gedenkkultur fordern 18 Performance- und Installationskünstler um Initiatorin Jokinen, und das aus gutem Grund: Zahlreich sind in Wandsbek, wo sie während von September bis November 2007 künstlerisch intervenierten, Ehrungen ehemaliger Kolonialisten, die durch fragwürdiges Ethos auffielen. Dem umstrittenen Sklavenhändler Heinrich Carl Schimmelmann hat man zum Beispiel 2006 eine Büste am Wandsbeker Markt gewidmet. Auch die Viten von Hans Dominik, Lothar von Trotha, Paul von Lettow-Vorbeck und Hermann von Wissmann wollen die Künstler in Gänze beleuchtet wissen. Die Ausstellung präsentiert Beispiele jener Interventionen, Kartierungen, Installationen und Filme, die die Künstler während des vergangenen Herbstes schufen.
Eröffnung: Mo, 3. 3., 18.30 Uhr, Kunsthaus, Klosterwall 15; Geöffnet Di–So 11–18 Uhr; bis 6. 4.
Vergessene Moderne – Neues Bauen in Breslau/Wrocław: Es war nach dem Zweiten Weltkrieg ein zerstörter Ort. Einer, in den – im Zuge der Westverschiebung Polens 1945 – das fast komplette Universitätspersonal des ehemals polnischen Lemberg umgesiedelt wurde. Ein Ort auch, der aufgrund des Eisernen Vorhangs im Westen kaum wahrgenommen wurde. Doch bis in die 30er Jahre war Breslau eins der Zentren modernen Bauens; die Jahrhunderthalle von Max Berg und das Kaufhaus Petersdorff von Erich Mendelsohn entstanden hier. Methoden des Bauhauses wurden hier früh gelehrt und angewandt, und nur wenige wissen, dass etliche architektonische Beispiele dieser Zeit noch zu besichtigen sind. Ihren Zustand dokumentiert eine Ausstellung mit Fotos von Niclas Förster.
Die Schau wird parallel zu einer Ausstellung über den Erhalt von Bauten der Moderne in Russland und Deutschland eröffnet.
Vernissagen: Mo, 3. 3., 18 Uhr, Freie Akademie der Künste, Klosterwall 23. Geöffnet Di–So 11–18 Uhr; bis 30. 3.
„Die Zeichnung überlebt“: – Bildnisse von Häftlingen des KZ Neuengamme: Die Nazis versuchten alle Spuren ihres Tuns zu verwischen, aber es gelang ihnen nicht. Denn die Häftlinge hatten gemalt und gezeichnet, was ihnen widerfuhr. Und was die Zeichnungen der Häftlinge von Neuengamme dokumentieren, reicht an den Schrecken der Alliierten-Fotos und -filme durchaus heran. Denn auf diesen Blättern sind prügelnde Kapos und zur Erhängung Anstehende verstörend authentisch festgehalten.
Eröffnung: Do, 6. 4, 16 Uhr, KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Jean-Dolidier-Weg 75. Geöffnet Mo–Fr 9.30–16, Sa/So 12–17 Uhr; bis 6. 4.
Tierisch! Tierdarstellungen aus vier Jahrhunderten: Tierfilme haben Konjunktur – dabei erfassen sie Details nicht halb so fein wie die Zeichnung. Zeichnungen und Druckgraphiken von Dürer und Munch bis zu Picasso hat die Kunsthalle aus dem Fundus ihres Kupferstich-Kabinetts geholt.
Eröffnung: 7. 3., Kunsthalle. Geöffnet Di– So 10–18, Do bis 21 Uhr. Bis 6. 7. PS