Kita-Gebühr : Gut Betuchte stört sie nicht
Keine Frage, Kindertagesstätten sind Bildungseinrichtungen. Hier treffen Kinder auf Kinder, lernen voneinander. Hier finden sie eine kindgerechte Umgebung vor, werden stärker angeregt, als wenn sie stundenlang in Mamas Karre sitzen. Hier lernen sie die Sprache, die sie für die Schule brauchen. Es darf nicht sein, dass Kinder aus finanziellen Gründen fernbleiben. Deshalb sollte es für niedrigere Einkommen keine Gebühr geben.
KOMMENTAR VON KAIJA KUTTER
Daneben gibt es Eltern, die sich die Kita-Gebühr locker leisten können. Akademiker-Paare, die doppelt verdienen und durch eine gute Infrastruktur spürbar in ihrem Alltag entlastet werden, stört die Gebühr nicht.
Dabei muss man die beiden, durchaus gerechtfertigten Ziele, keineswegs gegeneinander ausspielen. Wenn die Steuern sprudeln, kann man beides gleichzeitig tun: das Angebot an Krippen- und Ganztagsplätzen ausbauen und die Kita-Gebühr abschaffen.
Es gibt aber auch noch mehr, durchaus dringliche Ziele: Erzieher sollten anständig bezahlt und gut ausgebildet werden. Und es sollte kleine Gruppen geben. Der OECD-Durchschnitt liegt bei 15 Kindern mit zwei Betreuern, davon sind wir weit entfernt. Wenn auch dafür genug Geld da ist, sollte die Kita-Gebühr für alle fallen.