: Nicht selbst diskreditieren
betr.: „Schlachthof contra Christival“, taz bremen, 11. 03. 2008
Die Kündigung des Vertrages mit den Christival-Betreibern ist eine richtige Entscheidung. Der Schlachthof steht seit seiner erkämpften Gründung für Toleranz und Offenheit, er fördert in vielen Bereichen freies, künstlerisches Arbeiten. Eine solche Einrichtung darf sich nicht diskreditieren, indem sie solche Inhalte ohne Hinterfragung auf die Bühne stellt. Lediglich eine öffentliche Podiumsdiskussion mit Schwulenverbänden, Ärzten, Soziologen, Biologen und Vertretern der „Christivalisten“ zur Frage: „Ist Homosexualität eine Krankheit?“ würde der gesellschaftlichen Bedeutung dieses Ortes entsprechen. Obwohl eine solche Veranstaltung an Lächerlichkeit kaum zu überbieten wäre. Aber es ist auch schwer vorstellbar, dass sich die „Christivalisten“ so ihrem abwegigen Thema stellen würden. Es ist schon bemerkenswert, wie in der jüngeren Generation überholte Vorbehalte gegen Homosexualität neu entwickelt werden sollen. Es passt zu dem reaktionären Vorhaben konservativer Kräfte, Ressentiments zu schüren und Einschränkung der Freiheit zum Schutz gegen vermeintliche Gefahren und so genannte „Abweichungen“ anzubieten. Dagegen zu halten ist wichtig. (...) In der Hoffnung, dass der Klimawandel nicht der einzige Grund ist, warum es in Deutschland wärmer wird.
Hamon Desala, Bremen