: Buriti-Palmen in Peru
In Peru ist die traditionelle Pflanze die Existenzgrundlage von Teilen der Bevölkerung und Hochwasserschutz zugleich
„Die Ernte von Früchten und Pflanzen ist eine sehr verbreitete Aktivität bei den Bewohnern. Unter ihnen ist die Buriti-Palme (Mauritia fleuxosa) die Spezies mit der höchsten Bedeutung, es gibt sie in unserer Region im Überfluss. Ihre Früchte werden sehr geschätzt. In Abhängigkeit von der Jahreszeit und vom Angebot wird der 50-kg-Sack mit Buriti-Früchten zu einem Preis zwischen 10 und 70 Nuevo Sol (1 peruanischer Nuevo Sol entsprich ca. 23 Cent) verkauft. Der Verkauf ist eine zusätzliche Einnahmequelle für unsere Familien.
Die traditionelle Weise, Buriti zu ernten, besteht im Fällen der Palme. So haben es schon meine Großeltern, meine Eltern und ich viele Jahre gemacht. Aber eines Tages, dank einer Kampagne des PEAM und der GTZ, haben wir verstanden, dass sich die Ressourcen des Waldes erschöpfen könnten und dass wir dann ohne unsere Buriti-Palmen und ohne die zusätzlichen existenzsichernden Einnahmen sein würden. Wir haben gelernt, sie auf eine, wie man sagt, ‚nachhaltigere‘ Weise zu ernten. Wir, die Bewohner, haben uns organisiert, um die Buriti-Palmen nur zu bestimmten Zeiträumen der Produktion zu ernten. Einige Landwirte pflanzen jetzt sogar Buriti-Palmen auf ihren Grundstücken als eine Investition für die Zukunft.“
Auf Drängen der Bevölkerung in Moyobamba, Hauptstadt des Verwaltungskreises San Martin, auf der Bergspitze des Urwaldes im peruanischen Nordosten, wurden im Jahr 2004 15 kommunale Schutzgebiete geschaffen. Die Ausweisung war eine Reaktion der Regierung auf die Forderungen der Bevölkerung, die natürlichen Ressourcen der Region, allen voran Wasser, zu erhalten. Eines der Schutzgebiete ist die Aguajal Renacal des Alto Mayo. Mit zahlreichen Überschwemmungsgebieten schützt das Ökosystem die benachbarten, von Buriti-Palmen sowie „Renacos“ (Baumwürger) dominierten Gebiete vor Überschwemmungen.
Cyntia Bao