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Archiv-Artikel

Jugend in Zahlen

Zahl der gemeldeten Gewaltvorfälle an Schulen nimmt zu. Leichter Anstieg bei Jugendkriminalität

Die Zahl der Gewaltvorfälle an Berliner Schulen ist innerhalb von sechs Jahren auf das Siebenfache gestiegen. Vom Schuljahr 2001/2002 bis zum Schuljahr 2006/2007 wuchs die Zahl der gemeldeten Delikte von 255 auf 1.735, teilte die Schulverwaltung in der Antwort auf eine Parlamentarische Anfrage der Grünen-Fraktion mit. Die Zahlen spiegelten aber nicht die Gewaltentwicklung an den Schulen wider, sondern das Meldeverhalten der Schulen, betonte Staatssekretär Eckart Schlemm. Auch bei den verhängten Jugendstrafen verzeichneten die Behörden einen Anstieg. So wurden im Jahr 2006 insgesamt 233 Jugendliche nach dem Jugendstrafrecht verurteilt, wie aus der Antwort auf eine weitere Anfrage der CDU-Fraktion hervorgeht.

Laut Schulverwaltung wurden im Schuljahr 2006/2007 die meisten Gewalttaten aus den Bezirken Mitte, Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg gemeldet, die wenigsten aus Charlottenburg-Wilmersdorf.

Ebenso verzeichnete die Berliner Polizei von 2005 bis 2007 einen leichten Anstieg bei der allgemeinen Kinder- und Jugendkriminalität. 2005 wurden 32.764 Tatverdächtige und im vergangenen Jahr 33.365 Tatverdächtige unter 21 Jahren ermittelt. Die Zahl von 2007 liege aber immer noch deutlich unter den Steigerungsraten von 1998 bis 2004. In diesem Zeitraum wuchs die Zahl der kriminellen Kinder und Jugendlichen um 13.606 Personen oder 29 Prozent, teilte die Schulverwaltung mit.

Von der Altersgruppe der unter 14-Jährigen werden in der Hauptsache Ladendiebstähle, Körperverletzungen, Sachbeschädigungen und Raubdelikte begangen, hieß es. Bei den bis 18-Jährigen kämen noch Drogendelikte, Schwarzfahren und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte dazu.

In 233 Fällen (2005: 210) verhängten die Berliner Gerichte 2006 Jugendstrafen. Die Statistik für 2007 liegt noch nicht vor. 140 und damit 17-mal mehr als 2005 wurde Dauerarrest ausgesprochen, das zwischen einer und vier Wochen beträgt. Häufiger als im Vorjahr wurden Jugendliche auch zu Arbeitsleistungen verurteilt. DPA