Studie gegen Türken-Klischees

Frauen in Kopftüchern, Männer mit Schnauzern oder kriminelle Jugendliche – mit solchen Klischees will eine Studie über türkischstämmige Berliner aufräumen. Unter den rund 200.000 Deutschtürken gebe es viele soziale Milieus, die in der öffentlichen Diskussion stärker beachtet werden müssten, sagte der Integrationsbeauftragte Günter Piening gestern bei der Vorstellung der Untersuchung „Berlin deutsch-türkisch – Einblicke in die neue Vielfalt“. Mit der nicht repräsentativen Studie sollen Klischees aufgebrochen werden, ohne Probleme zu beschönigen. Türkischstämmige Menschen definieren sich demnach weniger über ihre Herkunft als über Interessen und Berufe. Es gebe viele erfolgreiche türkischstämmige Menschen, der Mehrheit aber gehe es wirtschaftlich schlecht. Die Arbeitslosenquote liege doppelt so hoch wie in der deutschen Vergleichsgruppe. In den letzten Jahren habe sich das Stadtbild aber gewandelt. Seit den 1990er-Jahren gebe es einen Gründerboom bei „türkischen“ Unternehmern. DPA