piwik no script img

schimpansenrechteRettungsaktion für „Hiasl“

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg wird sich mit den Rechten von Schimpansen beschäftigen müssen. Der in Österreich beheimatete Verein gegen Tierfabriken (VGT) hat den Gerichtshof angerufen, um einen Schimpansen zu einer eigenständigen Person erklären zu lassen. Mit dem gleichen Begehren waren die Tierrechtler zuvor schon bei mehreren Gerichten gescheitert. Zuletzt entschied das Oberste Gericht in Wien gegen die Tierechtler. Jetzt ist der Menschengerichtshof in Brüssel der letzte Ausweg. „Menschenrechte für Tiere“ ist schon seit Jahren einer der zentralen Forderungen von Tierrechtlern weltweit. Insbesondere Menschenaffen sollen diesen Schutz erhalten. Damit soll unter anderem verhindert werden, dass unsere nächsten Verwandten als Versuchstiere enden. Bei der Klage aus Österreich geht es jedoch in erster Linie um Geld. Dem Tierschutzverein geht das Geld aus, und er kann den in seiner Obhut befindlichen Schimpansen „Hiasl“ nicht mehr halten. Sollte der Verein dichtgemacht werden, könnte Hiasl ins Ausland verkauft werden, befürchten die Tierschützer. Er könne aus wirtschaftlichen Gründen sogar getötet werden, sagte ein Rechtsberater des Vereins. Um das zu verhindern, wollten die Tierschützer dem 26 Jahre alten Schimpansen einen Vormund zur Seite stellen, der gezielt Spenden für den Unterhalt des Tieres einwirbt. Ein Vormund für Tiere ist jedoch rechtlich in Österreich nicht möglich. Das geht nur für Personen. Deshalb ziehen die Tierrechtler jetzt vor das Menschenrechtsgericht. WLF

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen