Schlechte Karten für Spielbanken

Angesichts von massiven Umsatzeinbrüchen in den zehn niedersächsischen Spielbanken sieht die Gewerkschaft Ver.di etwa 150 Arbeitsplätze in Gefahr. Seit Januar hätten die Spielbanken im Land je nach Standort zwischen 30 und 50 Prozent Umsatzeinbußen hinnehmen müssen, teilte Ver.di am Dienstag mit. Der Spielbanken Niedersachsen GmbH zufolge belaufen sich die Einbrüche im Durchschnitt auf 25 bis 30 Prozent.

Als eine Ursache wird das gesetzliche Rauchverbot vermutet. Viele Spieler meiden zudem die Casinos unter staatlicher Aufsicht, seit vor den Automatensälen ihre Ausweise kontrolliert werden. Dies verlangt der neue Glücksspiel-Staatsvertrag: Um die Spielsucht zu bekämpfen, sollen gefährdete Zocker ausgeschlossen werden. Allerdings weichen diese häufig auf gewerbliche Spielotheken aus, wo nicht kontrolliert wird und Rauchen erlaubt ist.

Ver.di forderte von der Landesregierung, die Besteuerung der Spielbanken zu senken – auch um Arbeitsplätze zu erhalten. In den niedersächsischen Spielbanken arbeiten insgesamt etwa 470 Mitarbeiter, in den 90er Jahren waren es noch 650. Derzeit werden 70 Prozent der Bruttospielerträge an das Land abgeführt, im Jahr 2007 waren das laut Spielbanken-Sprecherin Karen Krüger etwa 62 Millionen Euro. Andere Bundesländer hätten den Abgabensatz bereits gesenkt, berichtete Bernhard Stracke vom Ver.di-Bundesarbeitskreis Spielbanken. DPA