: ÖSTERREICHISCH FÜR ANFÄNGER
„Wüst heut ballestern?“
Der Ballesterer ist ein guter Fußballer. Früher nannten ihn die Wiener so. In der Verbform heißt es ballestern (ugs. auch palästern). Heute taucht das Wort kaum noch auf, ebenso die Frage: „Willst du heute ballestern?“ Der Wiener Standard, für seine gepflegte Sprache bekannt, greift noch manchmal in den alten Sprachschatz. Auch gibt es seit 2000 das Fußballmagazin ballesterer fm. Der Wiener Fußball hat pracht- und klangvolle Wörter hervorgebracht, „Fetznlaberl“ oder „Wuchtel“ für den Ball oder „Outwachler“ für den Linienrichter. Und wenn der „Zangler“ dem Gegenspieler ein „Gurkerl“ gibt, dann hat der Dribbelkünstler ihn mit einem Beinschuss überrascht. Wie in der Schweiz auch dominieren Anglizismen. Der Rapid-Fan oder der Austrianer spricht von einem Corner, vom Goalie und vom Penalty. Aber was hat es mit einem Steirergoal auf sich? Handelt es sich um einen besonders raffiniert ausgeführten Schuss? Um einen tollen Trick? I wo. Ein deppertes Tor hat man mit einem Steirergoal bekommen, verursacht durch einen krassen Abwehrfehler oder einen Patzer des Keepers. MV