: Gespannte Waffenruhe
Feuerpause zwischen Hamas und Israel gilt. Olmert bietet Syriens Staatschef al-Assad direkte Gespräche an
GAZA dpa/ap/rtr ■ Kurz nach Inkrafttreten einer Waffenruhe im Gazastreifen hat Israels Ministerpräsident Ehud Olmert die baldige Aufnahme direkter Verhandlungen mit Syrien angeregt. Die Palästinenserorganisation Hamas forderte nach Beginn der Feuerpause vom Westen ein Ende des Boykotts. Die internationale Gemeinschaft solle ihre Haltung gegenüber der Hamas ändern, sagte Sprecher Sami Abu Suhri. Am ersten Tag der Waffenruhe, auf die sich Israel, Hamas und zwölf weitere militante Palästinensergruppen unter ägyptischer Vermittlung verständigt hatten, wurden bis zum Abend keine Verstöße bekannt.
Wie prekär die Lage zwischen den Konfliktparteien ist, wurde kurz vor Inkrafttreten der Waffenruhe deutlich. Noch am Mittwoch wurden zahlreiche Raketen aus dem Autonomiegebiet auf israelisches Territorium abgeschossen. Israel flog Vergeltungsangriffe, bei denen ein Hamas-Aktivist getötet wurde. Kurz nach dem offiziellen Beginn der Feuerpause schoss die israelische Marine vier Mörsergranaten auf die Küste von Gaza ab.
Olmert machte deutlich, für die Hamas sei die Vereinbarung die letzte Chance, einen Einmarsch israelischer Truppen in den Küstenstreifen zu verhindern. Zu möglichen Gesprächen mit Damaskus sagte er dem Figaro: „Wenn beide Seiten es ernst meinen, dann sollten wir bald an einem Tisch sitzen.“ Syriens Präsident Baschar al-Assad sagte, er wolle größere Fortschritte bei den indirekten Verhandlungen unter türkischer Vermittlung sehen, bevor er zu direkten Gesprächen bereit sei. Der Libanon wies Israels Angebot zu direkten Friedensverhandlungen zurück.
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