unterm strich :
Nach der Insolvenz des Berliner Aufbau-Verlages stellen die Lektoren die Motive des Eigentümers Bernd Lunkewitz in Frage. In einem Beitrag für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung werfen sie ihm vor, der Verlag diene ihm als „Drohmittel und Bauernopfer in einem Millionenpoker“. Lunkewitz habe zu verstehen gegeben, dass seine Investitionen nicht um der Literatur und der Autoren willen getätigt worden seien. Vielmehr wolle er sich für den Ausgang des Rechtsstreits um den Erwerb des Verlags wappnen. „Mit verlegerischem Ethos hat dies nichts zu tun“, warf ihm das Lektorat vor.
Während Lunkewitz der Auffassung sei, bei dem Verlag handele es sich um eine „vermögenslose Hülle“, stimme der vorläufige Insolvenzverwalter dieser Beschreibung nicht zu. Die Lektoren warfen Lunkewitz vor, er sei „nicht einmal mit halbem Herzen“ bei der Sache gewesen. Noch am 31. März habe er sich mit den Worten „So sehen Sieger aus“ von der Belegschaft feiern lassen. Anlass sei das Urteil des Bundesgerichtshofs gewesen, dass er den Verlag rechtskräftig vom Kulturbund erworben hatte. Nur zwei Monate darauf habe er den Verlag nicht mehr weiter unterstützen wollen
Diesmal hoffentlich ohne Aufregung? Der mit 50.000 Euro dotierte Heine-Preis der Stadt Düsseldorf geht in diesem Jahr an den israelischen Schriftsteller Amos Oz. „Oz vereint literarische Kreativität, politische Sensibilität und humanistisches Engagement in einer Weise, die an Heinrich Heine erinnert“, heißt es in der am Wochenende veröffentlichten Begründung der Jury. Die Jury würdigte nicht nur das literarische Werk des 69-Jährigen, sondern auch „die mutige Klarheit und Entschlossenheit, mit der er zwischen Israelis und Palästinensern Brücken zu bauen versucht“.