Dicke Luft in großer Küche

Senatsantwort bescheinigt Zentralküche im Klinikum Mitte kaum Einspareffekte – FDP sieht sie als Klimakiller

2006 wurde mit einer Einsparung von 1,6 Millionen Euro gerechnet, jetzt sind es noch 307.000

Dass die Zentralküche am Klinikum Mitte doppelt so teuer geworden ist wie geplant, ist bekannt. Neu ist hingegen, dass sie nicht einmal ein Fünftel der erhofften Einsparungen erbringt. Das geht aus der Senatsantwort auf eine Anfrage der FDP-Fraktion hervor.

Während die Gesundheitssenatorin 2006 noch unter Berufung auf eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung „eine Einsparung der laufenden Kosten von 1,6 Millionen Euro als Basiseffekt“ in Aussicht stellte, ist mittlerweile nur noch mit einer Senkung von 307.000 Euro jährlich zu rechnen. Als „weitere Schlappe für Gesundheitssenatorin Ingelore Rosenkötter“ wertet FDP-Politiker Oliver Möllenstädt das. Diese habe sich als „völlig unfähig erwiesen, die Gesellschafteraufgaben wahrzunehmen“. Persönliche Kritik, die das Ressort zurückwies: „Zum Zeitpunkt ihres Amtsantritts hätte sie das Projekt Zentralküche nicht mehr stoppen können“, so Sprecherin Petra Kodré. Was aber nicht bedeute, dass man das Konzept einer so genannten Cook-and-Chill-Küche, in der zubereitetes Essen an Abnehmer im ganzen Stadtgebiet verteilt werde, für gescheitert hält.

Möllenstädt schon: Er verweist auf die „zentrale Bedeutung“, die dem Küchenbau zugeschrieben wurde. Und darauf, dass durch steigende Energiekosten sich auch der Transport noch verteuern werde. Die stadtweite Verteilung mache die Zentralküche zudem zu „einem echten Klimakiller“.

Gesundheit-Nord Sprecherin Helga Loest bestätigte gestern die Senats-Zahlen, eine Erklärung für Differenz gebe es momentan nicht. Wichtiger als Vergangenheitsbewältigung zu betreiben, sei es jetzt aber, zu sehen, „wie mit dem, was ist, das Beste entstehen“ könne. bes