: Uran in Wasser, Luft und Erde
betr.: „Leitungswasser mit Uran belastet“, taz vom 6. 8. 08
Im Norden Nigers findet man nicht nur die natürliche Urankonzentration im Trinkwasser, sondern ein Vielfaches mehr an Uran und anderen Giften. Und dies im Trinkwasser, der Luft und der Erde, als Folge des rücksichtslosen und umweltzerstörerischen Abbaus von Uran in einer der größten Uranminen weltweit. Aus dem abgebauten Gestein wird mithilfe von Säure das Uran gelöst. Dies ist nur bei einem sehr geringen Prozentsatz möglich – das restliche (strahlende und hochgiftige) Material landet als Müll in offenen Halden. Von dort aus sickern die Giftstoffe ins Grundwasser, wird der Staub mit dem Wind in die Siedlungen geweht, spielen Kinder mit gefundenen „strahlenden“ Steinen! Ja, man funktioniert sogar Altmetall, das in der Mine ausgedient hat, zu Haushaltsgegenständen oder Baumaterialien um und bringt sich so die Strahlung ins Haus und auf den Esstisch. Keiner informiert die Bevölkerung offen über die Probleme, die Krebserkrankungen steigen massiv an. Offizielle Stellen bestreiten einen Zusammenhang zwischen der Mine und den Erkrankungen. Und man plant die Eröffnung einer weiteren Uranmine in Niger. Dies zur „sauberen“ und „billigen“ Atomkraft, die bereits jetzt sehr viele Menschen teuer zu stehen kommt.
TORSTEN JÄGER, Bodenheim
Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von LeserInnenbriefen vor. Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der taz wieder.