heute in bremen
: „Esel sind schwer zu finden“

Das Theater Interaktiwo castet Stadtmusikanten für Domshof- und andere Aufführungen

taz: Frau Renken, suchen Sie ein bestimmtes Tier?

Christine Renken, Leiterin Theater Interaktiwo und Oberesel: Nee, eigentlich brauchen wir von allem etwas. Nach 14 Jahren ist die Auftragslage jetzt so gut, dass wir an manchen Tagen zwei oder drei Teams rausschicken könnten, wenn wir nur genügend Leute hätten.

Aber es gibt doch bestimmt Tiere, die lieber gespielt werden als andere.

Das stimmt. Am schwierigsten ist es, einen Esel zu finden, weil der ja den Anfang macht. Das trauen sich viele nicht. Überhaupt keine Probleme gibt es, die Katze zu besetzen. Davon hatten wir immer genug. Es ist wichtig eine Auswahl zu haben, weil man wie ein Bundestrainer gucken muss, dass etwa Hahn und Katze gut zusammen passen.

Warum ist das so wichtig?

Weil wir nicht im geschützten Raum einer Bühne spielen, sondern draußen. Das kann gnadenlos sein, weil das Publikum ganz nah dran ist und man Fehler nicht verstecken kann. Außerdem muss man in der Lage sein, auf Unvorhergesehenes zu reagieren.

Braucht man Schauspiel-Erfahrung?

Nein. Hauptsache man hat Spaß daran, kann ein bischen improvisieren und dann wacker drauf los.

Werden Sie eigentlich angefasst?

Das kommt vor, das einen mal jemand am Schwanz zieht. Das muss man dann auch mal aushalten können, dass die Hemmschwelle mancher Leute sehr niedrig liegt.

Und das alles für lau?

Das wird bezahlt. Interview: eib

Stadtmusikanten-Casting: 15 Uhr, Nachbarschaftshaus Helene Kaisen, Beim Ohlenhof 10.