npd-honoratioren : Nur Mut zur Ehrlichkeit
Pfui, Deibel! In Helmstedt werden Schüler aus den USA regelmäßig von einem Abgeordneten der Nazipartei NPD begrüßt. Zwar nicht gleich mit gestrecktem Arm – aber unappetitlich ist es doch, vor allem wenn man sich klar macht, dass unter den Austauschschülern mit großer Wahrscheinlichkeit mal Afroamerikaner oder Juden sein können – Bevölkerungsgruppen, denen die NPD allzu gern die Schuld am von ihr beklagten Zustand der Welt zuschieben würde.
KOMMENTAR VON JAN KAHLCKE
Sollte man den Stadtrat Preuß deswegen von öffentlichen Auftritten ausschließen? Nein. Der Bürgermeister hat recht: Damit bewegte man sich auf rechtlich dünnem Eis. So ist es in der Demokratie, ob es einem gefällt oder nicht: Ist man einmal gewählt, dann gehört man auch dazu.
Es ist auch völlig richtig, seinen Gästen nichts vorzumachen, zumal wenn sie aus einer Partnerstadt kommen. Ehrlichkeit gehört unter Partnern nun mal dazu, und die gebietet in diesem Fall, deutlich zu machen: Wir haben leider ein politisches Problem in der Stadt, und das ist braun.
Wenn das den Helmstedtern peinlich ist, müssen sie künftig so lange für die demokratischen Parteien mobilisieren, bis die paar NPDler nicht mehr ins Gewicht fallen. Bis dahin haben sie die Repräsentanten, die sie verdienen.