WAS MACHT EIGENTLICH ... Dagobert? : Mit den Scherben singen
Also zuerst mal: Es geht hier zwar nicht um den Dagobert, der durch Geldzählen in seinem irre großen Geldspeicher in Entenhausen unvergesslich in die Herzen unserer Kinder und Erwachsenen dringt. Kein Gequake also von der reichsten Ente der Welt. Doch der Dagobert, um den es hier geht, wollte auch gerne ganz viel Geld zum Zählen haben: Die Rede ist von Arno Funke, auch bekannt als „Dagobert, der Kaufhauserpresser“, der ab 1988 mehrere deutsche Warenhäuser erpresste und dabei sogar Bomben detonieren ließ. 1994 wurde er gefasst und zu neun Jahren Gefängnis verurteilt, kam aber bereits nach sechs Jahren vorzeitig frei.
Nicht von der Glitzerwelt der gefiederten Reichen und Schönen, die zum Zeitvertreib auch mal ein CDchen aufnehmen (siehe etwa Paris Hiltons Song „Stars are blind“), reden wir hier also, sondern von der düsteren Welt der Kriminellen, in der Singen doch eigentlich nichts anderes bedeutet, als seine Kumpane feige zu verraten.
Wer hier aber was oder wen verrät, muss jeder für sich entscheiden: Arno Funke, bekannt geworden als Bombenleger und Kaufhauserpresser und seit seiner Entlassung aus der Haft in Berlin als Kunstmaler und Karikaturist niedergelassen, wird zum 50. Jahrestag des Bestehens der Klaus-Renft-Combo am 30. Dezember in der Max-Schmeling-Halle gemeinsam mit der Band Ton, Steine, Scherben singen. Und zwar – na, aber! – das alte Rio-Reiser-Lied: „Lasst uns das Ding drehen“. Lasst uns dazu die Panzerknacker zitieren: „Har, har, har!“ AWI FOTO: AP