: Zu wenig Quiddes
Betr.: Umbenennung des ICE „Ludwig Quidde“ in „Bremen“
Die Zeiten ändern sich. Die Bundeswehr wird von einer Verteidigungsarmee zu einer Eingreiftruppe, deutsche Soldaten sind bereits in etwa 15 Ländern stationiert, international werden „militärische Lösungen“ immer mehr bevorzugt. Da passt ein ICE „Ludwig Quidde“ nicht mehr in die politische Landschaft und muss in „Bremen“ umbenannt werden. Man möchte offenbar mit dieser pazifistisch-demokratischen Vergangenheit nicht mehr konfrontiert werden. Überholt ist sie jedenfalls nicht. Der Grundsatz des Friedensnobelpreisträgers Ludwig Quidde ist gerade heute sehr bedenkenswert: „Pazifismus ist die Übertragung des demokratischen Prinzips auf die Außenpolitik.“ Zeigen uns doch Bushs Irak-Kriegspläne den Irrsinn militärischen Denkens. Offenbar war auch dem Bürgermeister und (ehemaligen?) Pazifisten Henning Scherf beim Umtaufen nicht ganz wohl. Er bemerkte: „Wir in Bremen werden den ICE Ludwig Quidde vermissen.“ H. Drewes, Pastro i.R., Bremen