: berliner szenen BB trifft BB
Von Berlin nach Basel
Neulich wartete ich auf dem Flughafen Schönefeld auf den Flieger nach Basel. Wenige Meter neben mir saß der Schlagersänger Bernhard Brink, mit dem mich trotz seiner seltsamen Musik etwas verbindet. Wir haben die gleichen Initialen. Aus diesem Grund wurde uns vor einigen Jahren die Ehre zuteil, im selben Buch verewigt zu werden.
Zwei Illustratoren, bei denen nur die Nachnamen mit einem B beginnen, F. W. Bernstein und Manfred Bofinger, haben unter dem Titel „Berliner Bilderbuch brominenter Bersönlichkeiten“ Karikaturen von 280 BBs gezeichnet, von bekannt bis unbekannt, von skurril bis ehrwürdig, von lebend bis verstorben. Nun saß ein BB zum Greifen nahe und spielte abwechselnd mit seinem Handy und seiner Sonnenbrille. Sollte ich ihm erzählen, dass seine Karikatur auf Seite 187 zwischen dem Bass der „Comedian Harmonists“, Bob Biberti, und Blixa Bargeld platziert ist? Ich ließ es sein. Womöglich hätte er gedacht, ich will was von ihm.
Meine Karikatur, 50 Seiten hinter Bernhard Brink, befindet sich ebenfalls in aufschlussreicher BB-Nachbarschaft. Vor mir kommt Billy Bragg, der in den 80er-Jahren in der DDR aufgetreten ist, um sich ein Bild vom real existierenden Sozialismus zu machen. Nach mir kommt Bernard v. Brentano, der in dem Jahr verschied, in dem ich auf die Welt kam.
Während das Flugzeug Richtung Basel flog, Bernhard Brink saß einige Reihen von mir und las das Klatschblatt, das mit einem B beginnt, dachte ich darüber nach, dass uns mehr als nur die Initialen verbinden. Der Autor BB war 1933 in die Schweiz emigriert. Die Journalistin BB flog da hin, um ein Seminar zu geben. Was der Sänger BB dort wollte, weiß ich leider nicht.
BARBARA BOLLWAHN