: DGB schrumpft langsamer
Mitgliederschwund durch Arbeitsplatzabbau verkleinert Gewerkschaften
BERLIN dpa ■ Der Mitgliederschwund bei den Gewerkschaften konnte voriges Jahr zwar nicht gestoppt werden, hat sich aber verlangsamt.
Hatten die acht DGB-Gewerkschaften 2001 noch mehr als 200.000 Mitglieder verloren, verzeichneten sie im Jahr 2002 nach einer dpa-Umfrage nur noch ein Minus von rund 175.000 Beitragszahlern. Hauptgrund für die Entwicklung scheint die intensivere Mitgliederwerbung zu sein. Den größten Rückgang musste erneut die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hinnehmen, die fast vier Prozent ihrer jetzt nur noch 490.000 Mitglieder verlor. Hatten im Vorjahr noch 30.000 Menschen die IG BAU verlassen, waren es diesmal nur rund 20.000. Die Kurve flache allmählich ab, so ein Sprecher. Die IG BAU habe vor allem von den Tarifauseinandersetzungen und dem Arbeitskampf profitiert. Allein im vorigen Juni habe es 8.000 Eintritte gegeben.
Knapp zwei Jahre nach ihrer Gründung ist Ver.di weiter die größte deutsche Gewerkschaft. Bei der letzten Zählung im Juni 2002 verzeichnete die Dienstleistungsgewerkschaft 2,77 Millionen Mitglieder. Während in den ersten acht Monaten nach der Fusion von HBV, DAG, ÖTV, IG Medien und Postgewerkschaft 67.000 Mitglieder gingen, wurden in den Folgemonaten nur noch rund 60.000 Austritte gezählt – und diese führt Ver.di vor allem auf den Abbau von Arbeitsplätzen zurück.