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Archiv-Artikel

„Eskalation weltweiter Gewalt“

In einer „Berliner Erklärung“ warnen Intellektuelle vor einem Krieg gegen den Irak

Von GES

BERLIN taz ■ Mit einer „Berliner Erklärung“ haben namhafte Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Publizistik, Politik und Basisgruppen gegen einen drohenden Krieg gegen den Irak protestiert. In einer gestern in Berlin vorgestellten Resolution warnen sie vor dem „Krieg gegen den Terrorismus“. Er bringe „immer neue Gewalt über unschuldige Menschen und nährt Gefühle des Hasses und der Rache, die zum Terrorismus führen“, heißt es in der Erklärung, die von der früheren Europaparlamentarierin Eva Quistorp, der Friedensforscherin Mary Kaldor und dem Bundesminister a. D. Erhard Eppler (SPD) initiiert wurde. Zu den Erstunterzeichnern gehören unter anderem der Friedensnobelpreisträger Günter Grass, der Theologe Friedrich Schorlemmer und der israelische Friedensaktivist Uri Avnery. Neben diesen Intellektuellen unterstützen rund 1.000 weitere Personen in Europa und Nordamerika die Resolution.

„Wir befinden uns am Rande einer Eskalation weltweiter Gewalt“, warnt die Erklärung. Der Krieg gegen den Terrorismus funktioniere nicht: „Der drohende Teufelskreis der Zerstörung und Selbstzerstörung“ könne zu einem Einsatz von nuklearen, chemischen und biologischen Waffen führen. Die „‚vorbeugenden Schläge‘ der USA“ würden sich als „kontraproduktive Schläge“ erweisen. In einer globalisierten Welt gebe es keinen „gerechten Krieg“. Um Terror einzudämmen und Recht durchzusetzen, seien dennoch „Schutzstreitkräfte auf europäischer oder Weltebene (UNO)“ nötig. Ab dem 20. Januar wollen die Initiatoren des Aufrufs in Leipzig und Berlin am Brandenburger Tor bei „Montagsdemonstrationen“ gegen die Vorbereitung eines Irakkrieges protestieren. GES