: Gerechter Anteil an den Gewinnen
betr.: „Gerechtigkeit ist ein zu großes Wort“, Kommentar von Thilo Knott, taz vom 24. 9. 08
Entgegen Knotts Meinung halte ich es durchaus für richtig, die gerechte Verteilung der Gewinne zu verlangen. Und es ist eben nicht gerecht, wenn die Gewinne der Unternehmen exorbitant steigen, wenn Manager sich in unanständiger Weise Gehaltserhöhung zubilligen, und den Menschen, die diese Gewinne mit erwirtschaften, immer gepredigt wird, sie müssten sich in ihren Forderungen demütig zurückhalten. Das haben wir Arbeitnehmer in den letzten Jahren sehr wohl getan und dafür kein Dankeschön erhalten. Die Unternehmen schaffen auch keine neuen Arbeitsplätze, weil die Beschäftigten so zurückhaltend sind. Nein, sie schaffen nur dann Arbeitsplätze, wenn die Arbeit dafür da ist und die ist dafür da, wenn Aufträge getätigt werden und diese werden getätigt, wenn die Endverbraucher die Kohle haben, um zu konsumieren. Wenn wir Beschäftigten genug Geld in der Tasche haben, dann werden daraus Arbeitsplätze.
Herr Knott, teilen Sie doch bitte den Reichen dieses Landes mit, dass sie etwas von ihrem Überreichtum abgeben, damit alle in unserem Land gut leben können. Und helfen Sie doch bitte mit, dass der Niedriglohnsektor verurteilt und die Unternehmen zur Zahlung anständiger Löhne gezwungen werden, und teilen Sie doch bitte unserer Regierung mit, dass sie die Gesetze wie Hartz IV usw. wieder ändern sollen, dann werden nicht mehr so viele Menschen in Armut leben müssen. Dort sind die richtigen Adressaten für Ihre Botschaft und nicht wir arbeitenden Menschen, die mit der Forderung nach acht Prozent Lohn- und Gehaltserhöhung endlich einen gefühlt „gerechten“ Anteil an den erwirtschafteten Gewinnen haben möchten. Die Forderung ist mit Bedacht und Fairness von uns Mitgliedern entschieden worden. Wir erreichen damit einen höheren Konsum und damit auch mehr Arbeitsplätze für die Arbeitslosen. Und wir füllen damit auch die Kassen der Sozialversicherungen, u. a. auch zugunsten der Arbeitslosen. Eine Spaltung der arbeitenden und der arbeitslosen Bevölkerung wird weder Ihnen noch den Unternehmen gelingen. BIRGIT ADAM, Großrinderfeld