Massaker in Kolumbien

Rebellen ermorden mindestens 16 Menschen im Dorf Dos Quebradas. Das Dorf Puerto Rico wird komplett zerstört

BOGOTA dpa/ap ■ Linke Farc-Rebellen haben im Südosten Kolumbiens mit einer halben Tonne Sprengstoff ein ganzes Dorf zerstört. Opfer habe es aber nicht gegeben, weil Soldaten den in einem der Häuser des Ortes Puerto Rico versteckten Sprengstoff rechtzeitig entdeckt und alle Einwohner zur sofortigen Flucht gedrängt hätten, sagte Präsident Alvaro Uribe. Bei dem Versuch, den Sprengsatz zu entschärfen, sei die gewaltige Bombe jedoch explodiert. Die Druckwelle habe alle 21 Häuser des Ortes zerstört, fügte Uribe hinzu.

Nach dem Überfall auf das Dorf Dos Quebradas mit mindestens 16 Todesopfern haben Überlebende die Rebellen der Farc beschuldigt. Bewohner erklärten am Samstag, die Farc-Kämpfer hätten ihre Opfer gezielt ausgesucht. Die Täter hätten den Opfern vorgeworfen, Mitglieder einer rivalisierenden paramilitärischen Gruppe zu sein.

Zur Ausbildung der kolumbianischen Armee gegen linksgerichtete Guerillagruppen sind 60 Soldaten einer US-Spezialeinheit in Kolumbien eingetroffen. Die US-Marines sollen 6.500 kolumbianische Militärs trainieren, teilte General Eduardo Morales mit. Linke und rechte Rebellen haben in dem seit fast 40 Jahren dauernden Bürgerkrieg bereits mehrfach Zivilisten getötet, die sie der Unterstützung der anderen Seite bezichtigten. Laut Verteidigungsministerin Martha Lucia Ramez sollen nun eine Verstärkung der Sicherheitskräfte, der Einsatz von Informanten und die erhöhte US-Militärhilfe die Rebellen schwächen.