: Pauschale Verunglimpfung
Betr.: „Betrüger im weißen Kittel“, taz bremen vom 20. Januar 2003
Überschrift und Einleitung des Artikels erwecken den Eindruck, als seien betrügerische Abrechnungen bei Bremer Ärzten gang und gäbe. Eine derartig pauschale Verunglimpfung der Ärzte weise ich entschieden zurück. Mein Berufsstand arbeitet mit hohem Engagement und rechnet auch korrekt ab. Natürlich gibt es – wie überall – schwarze Schafe; in Ihrem Artikel schildern Sie exakt drei Betrugsfälle, bei denen Ärzte beteiligt waren.
Die KV-Spitze setzt alles daran, im Interesse der ehrlichen Kollegen Fälle von Abrechnungsbetrug aufzudecken. Aus diesem Grund arbeitet die KVHB in entsprechenden Verdachtsfällen eng mit den Krankenkassen zusammen. Diese Zusammenarbeit ist nicht zuletzt deshalb geboten, da aus abrechnungs- und datenschutzrechtlichen Gründen z. B. die KV nicht allein feststellen kann, ob Leistungen für verstorbene Patienten abgerechnet werden.
Nebenbei sei noch bemerkt, dass die Kassenärztliche Vereinigung kein Berufsverband, sondern eine Körperschaft des öffentlichen Rechts ist.
Dr. Till Spiro, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen