Zum Babysitting in die Kita

Sabine Steffen, jugendpolitische Sprecherin der GAL-Fraktion, kritisierte den Vorschlag des Bildungssenators Rudolf Lange, bis zu 300 Plätze für eine „Stand-by-Kinderbetreuung“ zu reservieren. Arbeitssuchende Eltern, so die Idee, sollten während Bewerbungsterminen ihre Kinder in Kindergärten abliefern können. „In Zeiten, in denen der Senator nicht einmal berufstätigen Eltern einen Platz garantieren kann, können wir es uns nicht leisten, dauerhaft 300 Plätze für irgendwelche Eventualitäten freizuhalten“, sagt Steffen. Sie warf dem Senator „Unbedarftheit und Naivität“ vor, weil er davon ausgehe, dass Eltern ihre Kinder für ein paar Stunden in eine fremde Krippe gäben.

Die GAL-Politikerin teilte die Befürchtungen des Arbeitsamtes, dass fehlende Betreuungsplätze Arbeitsverhältnisse vereiteln könnten: „Durch das mangelhafte Betreuungsangebot werden viele Arbeitssuchende behindert und vom Erwerbsleben ausgeschlossen. Senator Lange sollte nicht länger seine Mangelverwaltung schön reden, sondern die drängende Aufgabe des Angebotsausbaus vorantreiben.“ Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung Berlin hatte im vergangenen Jahr in einer Studie errechnet, dass sich die zusätzlichen Steuereinnahmen der öffentlichen Haushalte auf bis zu sechs Milliarden Euro beliefen, wenn arbeitswillige Mütter durch eine Ganztagsbetreuung ihrer Kinder die Möglichkeit hätten, zu arbeiten. LG