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Archiv-Artikel

… und sonst?

Die Nächte bleiben kühl, höchste Zeit, Lagerfeuerromantik unter die Leute zu bringen. Das dachte sich wohl auch das Sony Center: Ab dem 30. Januar laden die Veranstalter zu mongolischem Camping unters Zeltdach. Beim „Berliner Wintersalon“ bekommen die fröstelnden Nomaden vorgelesen. Unter anderem von Felicitas Hoppe, Autorin von „Das Picknick der Friseure“. Die Buchvorstellung ist auch als implizite Einladung an alle Berliner Haarschneider zu verstehen, die in Zukunft auch ohne Meisterbrief einen Coiffeur-Salon aufmachen können; vorausgesetzt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung setzt sich mit der von ihm geforderten Reform des Handwerksrechts durch. Tipps fürs Camping hätte man gestern von der FU-Chemikerin Köhler-Krützfeldt bekommen. Sie zündelte sich durch die Geschichte des Feuermachens. Wer sich ohne Sachkenntnis an einer Feuerstelle versucht, dem ergeht es schlimmstenfalls wie den Bewohnern eines Hohenschönhauser Hochhauses: Am Freitag brannte dort der Keller. Also aufgepasst: Beim Campen Feuer nur zum Kochen verwenden! Was alles gebrutzelt werden kann, lernten auf der Grünen Woche rund 489.000 Gäste. Die gaben viel Geld für allerlei Esskram aus: durchschnittlich 28 Euro während ihres Rundganges auf der Messe, die mancher in Zeiten, als noch nicht überall von „Agrarwende“ geredet wurde, schlicht Fressmesse nannte.