: Jungfer sucht Mitgift
Werner Otto will mit fünf Millionen Spendenlawine für die Verschönerung des Jungfernstiegs lostreten
Das große Spendensammeln für den Umbau des Jungfernstiegs kann beginnen. Gestern präsentierten Bürgermeister Ole von Beust und Bausenator Mario Mettbach, Vorsitzender des Vereins Lebendiger Jungfernstieg, die erste große Spende: fünf Millionen vom Versandhaus-Gründer Werner Otto. Das sei „der entscheidende Grundstein dafür, dass das Projekt realisiert werden kann“, freute sich von Beust.
Vier der 14 bis 16 Millionen Euro, die das architektonische Aufräumen der Flaniermeile mit Alsterkante kosten wird, will der Senat selbst bezahlen. Mit dem Geld kann der heutige Mittelstreifen entfernt und der Gehsteig vor den Kaufhäusern verbreitert werden. Die übrigen zehn bis zwölf Millionen sollen von Hamburgen gespendet werden, denen das Gesicht ihrer Stadt am Herzen liege.
Für ihr Geld soll auf der ganzen Straßenbreite eine Treppe zum Wasser gebaut werden, auf der bei künftigen Wasserspielen die Zuschauer sitzen könnten. Die Pavillons mit Ausnahme des Alster-Pavillons werden abgerissen und dafür ein Würfel aus Glas und transparenten Steinen gebaut. Damit der Alster-Pavillon wasserseitig umgangen werden kann, soll Mettbach zufolge ein tiefer gelegter Steg in die Alster gebaut werden. Spaziergänger hätten von dort aus das Wasser auf Augenhöhe.
Laut von Beust hat der Senat außer Ottos Beitrag einige kleine Spenden erhalten. Andere zum Teil sehr potente Herrschaften hätten Geld in Aussicht gestellt. Ein Kalender mit Benefiz-Veranstaltungen wie dem „größten Laufsteg der Welt“ soll helfen, weitere Beiträge zu akquirieren. Im Oktober ist der Beginn der Umbauten westlich des Alster-Pavillons geplant. Zum Alstervergnügen 2005 soll der neue Jungfernstieg fertig sein. knö