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Archiv-Artikel

europäische zeitungen über den finanzgipfel in paris

Die SonntagsZeitung aus Zürich moniert: In nur drei Tagen mussten sieben europäische Staaten fünf Banken vor dem Konkurs retten. In England, Spanien und Irland ist die Immobilienblase geplatzt, Europas Banken sind höher verschuldet als jene der USA. Frankreich befindet sich bereits in einer Rezession, die Konjunktur im Euroraum stürzt ab. Aber die Regierungen glauben immer noch, sie kämen ohne koordiniertes Vorgehen durch die Krise. Die Schadenfreude über die Probleme der USA trübt die Sicht auf den Abgrund, der sich vor Europa auftut.

Die britische Sonntagszeitung The Observer meint: Großbritannien bevorzugt das angelsächsische Modell der maximalen Liberalisierung, während Frankreich und Deutschland keine Bedenken beim Eingreifen des Staats haben. Es ist ein Beweis für ihr historisches Versagen, dass die EU-Spitzen erst jetzt (…) beginnen, über ihre ideologischen Schranken zu diskutieren.

Le Monde in Paris schreibt: Die Deutschen (…) hätten nichts gegen Brüsseler Regeln für die Finanzmärkte, doch lehnen sie alles ab, was einer gemeinsamen Steuerung der Wirtschaft gleichkommen würde. Dieses Missverständnis zwischen Paris und Berlin zeigt, wie wichtig eine enge französisch-deutsche Koordination ist, wenn Europa gemeinschaftlich handeln muss.