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Archiv-Artikel

Uni unter Schock

Heute diskutieren Uni-Präsident Lüthje und Senator Dräger über Dohnanyis Gutachten. AStA ruft zu Demo auf

Die Fächer der Sprach-, Kultur- und Geisteswissenschaften werden halbiert, die Soziologie möglicherweise sogar ganz abgeschafft und die Berufung wichtiger Professuren gestoppt. Fünf Tage nach Veröffentlichung des Kommissionsberichts zur Neustrukturierung der Hamburger Hochschulen steht die Uni noch immer unter Schock. Bis Mitte April, so schlägt es die Kommission unter Leitung von Ex-Bürgermeister Klaus von Dohnanyi (SPD) vor, darf die Uni offiziell zu den Vorschlägen Stellung nehmen. Nach einer Grundsatzentscheidung des Schwarz-Schill-Senats sollte diese aber relativ zügig per Zielvereinbarungen umgesetzt werden.

Wie Uni-Präsident Jürgen Lüthje zu den Vorschlägen steht, können Studierende morgen Nachmittag erfahren. Ab 16 Uhr stellt er sich im AStA-Trakt (Raum 0029) gemeinsam mit Wissenschaftssenator Jörg Dräger (parteilos) der Diskussion mit Lehrenden und Studierenden. Der AStA will ebenfalls morgen zum Gutachten Stellung nehmen, ruft aber bereits für Mittwoch, 14 Uhr, vor dem Audimax zu einer Demonstration „gegen den Kahlschlag an Hamburgs Hochschulen“ auf.

Unterdessen hat Dorothee Bittscheidt, Präsidentin der Hochschule für Wirtschaft und Politik (HWP), den Vorschlag begrüßt, gemeinsam mit dem Fachbereich Wirtschaft der Uni eine Hochschule zu gründen. Allerdings hält sie die „Reihenfolge“ des geplanten Vorgehens für falsch. Laut Dohnanyi-Kommission soll die HWP zunächst in die Uni übersiedeln und erst längerfristig eine eigene Institution gegründet werden.

Bittscheidt fände es besser, „wenn es gleich eine eigenständige große Hochschule gibt“. Dohnanyi hatte betont, dass die Struktur der alten HWP Vorbild für die neue Uni sein solle. HWP-intern gibt es Bedenken, hier „totgelobt“ und von der Uni absorbiert zu werden. KAIJA KUTTER