: berliner szenen Kifferlieder, Kifferwitze
Ströbeles Hit
Manchmal fühlt man sich ja so ganz milde und gut gelaunt am Vormittag und muss dauernd grinsen, weil’s draußen so regnet oder weil im Radio gerade Christian Ströbeles Hit „Gibt das Hanf frei“ gespielt wird. Zunächst hatte die von Stefan Raab produzierte Nummer seltsam geklungen, aber mit der Zeit wurde es immer besser. Das ist ja bei fast jedem guten Stück so. Gute Lieder findet man selten auf Anhieb toll, dafür werden sie mit jedem Mal immer besser, während manche anderen Lieder, die einem gleich zu Anfang einleuchten, leider häufig mit jedem weiteren Hören an Charme verlieren.
Das Stück „Gibt das Hanf frei“ ist ja vor allem auch lustig, zum Beispiel fragt man sich ständig beim Hören: Ist das überhaupt richtig, „Gibt das Hanf frei!“. Müsste es nicht heißen „Gebt das Hanf frei!“ Oder dass Hanf frei so ähnlich klingt wie schulfrei. Na ja. Und die Ströbele’sche Unterstreichung „und zwar sofort“ wirkt so altmodisch im besten Sinne. Man stellt sich vor, wie irgendwelche Kreuzberger Kiffer Christian Ströbele immer wieder ihre Joints und Pfeifen reichen und der dann ablehnt, weil: „Ich muss ja morgen früh noch in den Untersuchungsausschuss.“
Dazu passt auch der Witz, den mir neulich Freund B. erzählte. Er sagte, den hätte er von seinem Haschhändler: „Sitzen drei Freaks zu Hause herum. Alle sind behascht und guter Dinge. Plötzlich klingelt es. Nach fünf Minuten sagt der eine: ‚Hat das nicht eben geklingelt?‘ Nach einer halben Stunde der zweite: ‚Es hat, glaube ich, gerade geklingelt.‘ Nach einer Stunde der dritte: ‚Ich glaube, es hat geklingelt. Ich geh mal zur Tür.‘ Er geht zur Tür und macht sie auf. Vor der Tür steht so ein Freak, baut sich gerade eine Tüte und sagt: ‚Ist ja irre, dass du aufmachst. Ich wollte gerade klingeln.‘ “ DETLEF KUHLBRODT