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Archiv-Artikel

Für eine andere Verkehrspolitik

betr.: „Autobranche gerät ins Schleudern“, „Die Bänder stehen still“, taz vom 8. 10. 08

Seit Jahren kämpft der VCD für eine andere Verkehrspolitik und wird von der Autoindustrie und der Regierung ignoriert. Greenpeace hat mit dem Smile vor 20 Jahren vorgemacht, wie einfach man sparsame Autos bauen kann. Und jetzt will die Autoindustrie 40 Milliarden Euro, um den Smile nachzubauen. So geht das nicht!

Wer weiß, was die mit den 40 Milliarden machen? Der Industrie darf man nur Geld geben mit klaren Randbedingungen, sonst verjuxt sie es. Also: Es gibt nur 20 Milliarden für die Industrie und 20 Milliarden für die Käufer sparsamer Autos. Dass die Leute sich verarscht fühlen, wenn sie für Klimaschonung mit höheren Anschaffungspreisen bestraft werden, hat VW mit dem 3-Liter-Lupo und Audi mit dem A 2 bewiesen. Wie man es richtig macht, hat Frankreich gezeigt: Man lässt die Käufer von Spritsäufern eine kleine Abgabe entrichten und verteilt sie 1:1 an die Käufer sparsamer Neuwagen. Wenn ich recht gehört habe, war die Maßnahme so erfolgreich, dass weniger Säufer als bisher gekauft wurden und der Staat die Differenz aufbringen musste. Vielleicht funktioniert das nur in einem Land mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung, vielleicht braucht man auch weniger steuerliche Förderung von spritsaufenden Firmenwagen, vielleicht sollte man den halben Betrag für die Vorstellung eines praxistauglichen Elektroautos ausschreiben? Die EU sollte sorgfältig überlegen, ob sie jeden Unfug aus USA nachmachen muss. HANSPETER MAIER, Mörfelden

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