: Freie Wähler bremsen sich selbst
Trotz Erfolg in Bayern: Freie Wähler scheuen davor zurück, bundesweit anzutreten
FLENSBURG dpa ■ Auch nach ihrem Erfolg bei der Landtagswahl in Bayern ist eine Teilnahme der Freien Wähler an der Bundestagswahl im nächsten Jahr unwahrscheinlich. Es gebe noch keinen Beschluss, auf Bundesebene anzutreten, hieß es am Samstag bei der Bundesverbandstagung der Freien Wähler in Flensburg. „Selbst die Teilnahme an Landtagswahlen ist in keinem Bundesland unumstritten“, sagte der Bundesvorsitzende Armin Grein. So sei in Sachsen und im Saarland die Teilnahme noch nicht entschieden. „Thüringen will im nächsten Jahr auf Landesebene antreten“, sagte Karl-Josef Montag, Mitglied des Landesvorstands. Mit dem Erfolg in Bayern sei das Zutrauen der Freien Wähler gestiegen, fügte er hinzu.
Nach der Bayern-Wahl vor zwei Wochen wurde bei den bürgerlichen Freien Wählern verstärkt über die Bildung einer Bundespartei und über ein Antreten bei der Bundestagswahl im nächsten Jahr diskutiert. In Bayern waren die bis dahin nur auf kommunaler Ebene relevanten Freien Wähler mit gut 10 Prozent der Stimmen erstmals in den Landtag eingezogen.
Laut Grein verfügen die Freien Wähler in den Flächenländern und in Bremen über gut funktionierende Landesverbände. Hinzu gekommen ist nun auch Schleswig-Holstein. Dort wurde der Landesverband am Samstag gegründet. Die Freien Wähler haben bundesweit nach eigenen Angaben 280.000 Mitglieder.