: putin besucht berlin
Das Thema Tschetschenien
Der rote Teppich ist Wladimir Putin gewiss, wenn er am Sonntag zu einem eintägigen Besuch in Berlin eintrifft. Um zwölf Uhr wird Russlands Präsident gemeinsam mit Bundespräsident Rau im Konzerthaus am Gendarmenmarkt die Deutsch-Russischen Kulturbegegnungen 2003–2004 eröffnen. Am Nachmittag ist ein Treffen mit Bundeskanzler Schröder vorgesehen. Dabei dürfte es um bilaterale, internationale Beziehungen und einen möglichen Krieg gegen Irak gehen. Das Thema Tschetschenien, wo russische Truppen seit 1999 Krieg vor allem gegen die Zivilbevölkerung führen, dürfte allenfalls am Rande zur Sprache kommen.
Doch anders als die Bundesregierung wollen Menschenrechtsorganisationen Putin und seine westlichen Amtskollegen nicht aus der Verantwortung entlassen. So forderte die Gesellschaft für Menschenrechte Schröder jüngst auf, sich für ein Ende der Gewalt in Tschetschenien einzusetzen. Auf Initiative mehrerer Gruppen, unter anderem der Deutsch-Kaukasischen Gesellschaft und der Gesellschaft für bedrohte Völker, findet am Sonntag um 11 Uhr auf dem Pariser Platz eine Demonstration gegen das Vorgehen russischer Truppen in Tschetschenien statt. bo