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Archiv-Artikel

Zieht Radio Bremen – nicht?

„Wie steht es mit dem Umzug des Senders?“, fragen die Grünen, und der Senat redet in seiner Antwort drumherum. Klar ist: Radio Bremen liebt die Faulenstraße nicht

Von kawe

taz ■ Der Bremer Senat quält sich mit seiner Entscheidung, Radio Bremen den Umzug ins Faulenquartier mit 5,9 Millionen Euro schmackhaft zu machen. Gestern musste die Stadtregierung eine Antwort auf eine große Anfrage der Grünen in der Bürgerschaft absegnen. „Entwicklungen sind denkbar in zwei Varianten“, orakelt es da: Entweder nutzt Radio Bremen für seinen Neubau Grundstücke auf beiden Seiten der Faulenstraße, die mit einer Brücke verbunden werden müssten. Das hatte der Senat immerhin am 10. September so beschlossen und dazu die 5,9 Millionen Euro spendiert. Aber es könnte auch sein, dass Radio Bremen nicht will. Es gebe, so muss der Senat in der Antwort an die Grünen einräumen, auch eine zweite Variante, und die „eröffnet eine Entwiclung bis zum Weserufer“. Konkret: Die Firma Weserwohnbau, die sich seit längerem um die Verwertung des Parkhauses Diepenau bemüht, hat Radio Bremen angeboten, unter Verzicht auf die staatlichen Subventionen auf dem Diepenau-Grundstück direkt an der Weser einen Neubau zu errichten.

„Der Senat verfolgt in Abstimmung mit Radio Bremen die erste Variante“, heißt es in der Antwort des Senats an die Grünen. Ein Ankauf der Immobilien sei durch die Bremer Investitionsgesellschaft (BIG) vertragsmäßig vorbereitet und „möglich“.

Ob die BIG mit den eingeplanten 5,9 Millionen Euro auskommt, lässt der Senat wohlweislich offen – Experten sagen, dass die Summe nicht ausreiche.

Und ganz inoffiziell, so wird in Regierungskreisen berichtet, habe der Intendant in einer informellen Sitzung kürzlich noch einmal deutlich gemacht, dass der Sender die „Südvariante“ favorisiere – ein kompakter Neubau direkt an der Weserpromenade Schlachte würde dem Sender die unpraktische und teure Brückenlösung ersparen.

Auch wie es mit dem Ziel steht, um Radio Bremen herum ein „Medien-Viertel“ zu entwickeln, bleibt vage. Die bundesweit erfolgreichste Bremer Medien-Firma, Hanke-Multimediahaus, zieht demnächst um – an die Uni. kawe