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Archiv-Artikel

Blair auf Blitztour – Vorwürfe gegen Soldaten

Der britische Premierminister Tony Blair hat am Sonntag den rund 10.000 britischen Soldaten im Irak einen Überraschungsbesuch abgestattet. An Bord einer Militärmaschine traf Blair von seinem Urlaubsort in Ägypten kommend in der südirakischen Stadt Basra ein. In einer Ansprache warnte er vor dem „Virus des islamischen Extremismus“, der die Sicherheit in der Welt bedrohe. Es war Blairs zweiter Besuch nach dem Sturz von Saddam Hussein. Blair warnte auch „vor brutalen und repressiven Staaten, die Waffen entwickeln, welche Verwüstungen massiven Ausmaßes anrichten können“. Mit dem Hinweis auf Massenvernichtungswaffen – die bis heute nicht gefunden sind – hatte Blair auch die Beteiligung am Irakkrieg begründet.

Unterdessen berichtet der Independent on Sunday, dass britische Soldate im Irak einen Gefangenen zu Tode geprügelt haben sollen. Sie hätten ihn misshandelt, während sein Kopf in einem Sack steckte und seine Hände gefesselt waren. Ein amtliches ärztliches Gutachten der britischen Armee besagt dem Zeitungsbericht zufolge, dass der junge Mann an Erstickung starb. Die Familie des Opfers habe ein Entschädigungsangebot der britischen Armee abgelehnt und wolle nun vor Gericht gehen. RTR/AFP